Projektbeschreibung:
Die Erfahrung von AmberMed, einer medizinischen Ambulanz für Unversicherte, zeigt, dass Frauen mit Migrationshintergrund vom Gesundheitssystem nicht oder nur unvollständig erreicht werden. Neben Sprachbarrieren und Informationsmangel fehlen oft Krankenversicherung, regelmäßiges Einkommen und gesicherter Aufenthalt.
„Better Start“ unterstützte gezielt Schwangere, junge Mütter und ihre Säuglinge. Unter aktiver Beteiligung der Teilnehmerinnen organisierte AmberMed einen Rahmen für Frauengruppen zu den Themen Schwangerschaft, Stillen und Gesundheit. Die Gruppen wurden von einem Expertinnen-Netzwerk von Kooperationspartnerinnen (Hebammen, Stillberaterinnen, Psychologinnen und Gesundheitscoaches sowie Dolmetscherinnen in Bulgarisch, Russisch, BKS-Sprachen, Rumänisch, Chinesisch und Englisch) begleitet. Sachspenden halfen vielen Teilnehmerinnen, das Leben an der Armutsgrenze zu bewältigen. Ein weiteres Projektziel war die Verbreitung einer Broschüre in mehreren Sprachen über Wiener Angebote für Schwangere und junge Mütter, die kostenlos, niederschwellig, oft mehrsprachig und auch für Unversicherte zugänglich sind (download unter www.AmberMed.at). Sie wurden an insgesamt über 1.000 Hebammen, GynäkologInnen und Geburtshilfeambulanzen in Wien, NÖ und Bgld. versandt. „Better Start“ lief 18 Monate bis 30.06.2016 und ging danach in den Regelbetrieb von AmberMed über.
Ergebnisse und Fazit:
Im Projektzeitraum nahmen 144 Frauen die Angebote von „Better Start“ in Anspruch, davon waren 62% Patientinnen von AmberMed. Insgesamt nahmen Teilnehmerinnen aus 30 Nationen im Alter von 16 – 46 Jahre teil. Auch die neugeborenen Kinder und die Familien der Frauen wurden durch „Better Start“ erreicht, insgesamt mehrere Hunderte Personen. Die Erfahrung zeigt, dass oft gravierende soziale Probleme das Leben der Frauen dominieren. Dennoch verbindet das Thema Mutterschaft. Der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung innerhalb der Gruppen einerseits sowie der Expertinnenkontakt andererseits stärkt die Frauen, vermindert Ängste und schafft ein positives Lebensgefühl – einen „Better Start“ für Mutter und Kind.