Ziele und Aktivitäten laut Rahmenarbeitsprogramm 2024-2025
Eine zentrale Aufgabe ist weiterhin die qualitative Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung und der ganzheitlichen Primärprävention. Dabei geht es um die Entwicklung und den Transfer von Wissen über die Qualität und Wirksamkeit von Strategien, Maßnahmen, Methoden und Instrumenten der Gesundheitsförderung.
Ziele
- Die durch den FGÖ geförderten Projekte und Aktivitäten der Gesundheitsförderung werden mit hoher Qualität und unter Einhaltung etablierter Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung umgesetzt.
- Wissen und Erkenntnisse zu Evidenz zur Wirksamkeit von Gesundheitsförderung werden durch strukturierten und systematischen Einsatz von wissenschaftlichen Methoden und Evaluation in Umsetzungsprogramme integriert und durch moderne, zielgruppengerechte Kommunikations-, Fort- und Weiterbildungs- sowie Vernetzungsmaßnahmen vermittelt.
- Dem FGÖ, den Fördernehmerinnen und Fördernehmern sowie darüber hinaus den Stakeholdern der Gesundheitsförderung stehen Wissensquellen zur Verfügung, die dabei unterstützen, die Gesundheitsförderungsaktivitäten qualitätsvoll und effektiv umzusetzen.
- Der FGÖ orientiert sich bei der Wissensgenerierung und -verbreitung in den Programmlinien am Public Health Action Cycle. Der FGÖ betreibt Qualitätsentwicklung als periodische, systematische Reflexion und die Verbesserung von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen seiner Projekte und Programme.
Aktivitäten
Qualitätsentwicklung
Nur durch eine qualitätsvolle Umsetzung von Maßnahmen kann Gesundheitsförderung volle Wirksamkeit erreichen. Daher ist dem FGÖ als Kompetenzstelle die Sicherung und Weiter-entwicklung der Qualität von Gesundheitsförderung im Rahmen seiner Förderungen ein wichtiges Anliegen. Die Fördergrundlagen sind dafür ein wichtiges Tool. Sie sollen einerseits ausreichend Flexibilität der Umsetzungsanforderungen, andererseits aber durch die Vorgabe von Standards auch klare Orientierung bieten. Die Standards werden daher laufend weiterentwickelt und in die Förderunterlagen integriert. Ihre Einhaltung wird bei Bedarf durch Beratungs- und Weiterbildungsangebote unterstützt.
Die Prozesse und Richtlinien in Hinblick auf die externe Evaluation von Programmen und Projekten werden den neuen Schwerpunkten im Rahmenarbeitsprogramm angepasst und überarbeitet. An einem bzw. mehreren für den FGÖ und seine Aktivitäten passenden Wirkmodellen, die als Grundlage für Planung, Umsetzung und Evaluation eigener Programme Anwendung finden sollen, wird – auf der Grundlage bereits in Programmen erarbeiteter Modelle – weitergearbeitet. Eine Ausdifferenzierung und Erprobung dieses Wirkmodells für einzelne Umsetzungsschwerpunkte, Programme und Initiativen sowie die Projektförderung ist in weiterer Folge geplant.
Good Practice-Portal
Ein zu entwickelnder Qualitätskriterienkatalog zur Identifizierung von Modellen guter Praxis bildet die Grundlage für ein geplantes, digitales Portal zur Sammlung, Darstellung und Kommunikation von Modellen guter Praxis. Im Zentrum steht eine differenzierte Suchmaske zur Identifikation von Good Practice-Projekten und -Tools zu unterschiedlichen Themen.
Forschungskooperationen
In Kooperation mit relevanten Abteilungen in der GÖG wird eine Strategie für Public Health-Forschung im Bereich Gesundheitsförderung entwickelt, die sich vor allem mit dem aktuellen Stand und den Entwicklungsperspektiven zu Gesundheitsförderungsforschung in Österreich beschäftigt. Dabei wird auf die in der 2022 veröffentlichten Maßnahmenempfehlungen der „Roadmap Zukunft Gesundheitsförderung“ und auf die vom KoZuG entwickelten Grundlagen für Forschung und Ausbildung für Gesundheitsförderung aufgebaut. (Plunger & Wahl 2023a und 2023b).)
Der FGÖ beauftragt und nutzt Forschungskooperationen „inhouse“ innerhalb der GÖG und mit externen Partnerinnen und Partnern zu Entwicklungs- und Forschungszwecken, sowohl für seine Schwerpunkte als auch für den Innovationsraum.
Kooperationen mit Lehr- und Forschungseinrichtungen sollen ausgebaut werden, um z.B. über Unterstützung von Abschlussarbeiten und andere Formate eine gezielte Nachwuchsförderung für das Feld der Gesundheitsförderung zu betreiben.
Evaluation
Eine übergreifende, strukturierte und systematische Evaluation der FGÖ-Aktivitäten – abgestimmt zwischen eigenen Aktivitäten und dem Förderwesen – soll zur Weiterentwicklung von Wissen, Qualität und Wirksamkeit der Gesundheitsförderung beitragen. Grundlage dafür bietet das zu entwickelnde Wirkmodell, das in das Projektmanagement für eigene Programme und Aktivitäten und in das Förderwesen intergiert werden muss. Dadurch soll eine laufende Qualitätsverbesserung der Arbeiten und damit eine beständige Wirksamkeit der Gesundheitsförderungsaktivitäten in der Bevölkerung erzielt werden.
Umsetzung 2025
Good Practice Portal
Im Rahmen der Projektförderung und -begleitung des FGÖ werden Projektkonzepte und –produkte nach einem definierten Qualitätskriterien-Set begutachtet. Informationen zu den geförderten Projekten werden in einer Suchmaske auf der FGÖ-Website veröffentlicht, Projektprodukte werden in zahlreichen Austauschformaten kommuniziert und auch in Broschüren oder auf Toolboxen digital zugänglich gemacht.
Das KoZuG hat 2024 einen Kriterienkatalog und ein Bewertungsschema für die Darstellung von Good Practice Maßnahmen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit junger Menschen entwickelt und erprobt. Neben allgemeinen Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung werden insbesondere die wissenschaftliche Fundierung, Evaluations- und Studienergebnisse und Rahmenbedingungen für die Übertragbarkeit kompakt und strukturiert aufbereitet. Aufbauend auf diesen Prototypen wird nun gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum ein Konzept entwickelt, wie diese Kriterien in das FGÖ-Förderwesen integriert und zum Aufbau eines thematisch breiteren „Good Practice Portals” des FGÖ genutzt werden können. Die Entwicklung soll durch die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe von Euro Health Net zum Thema „Gesundheitsportale” unterstützt werden, die den Austausch mit anderen Good Practice Portalen möglich macht.
Kooperationen für Forschung und Entwicklung
Der FGÖ beauftragt und nutzt Forschungskooperationen sowohl innerhalb der GÖG als auch mit externen Partner:innen zu Entwicklungs- und Forschungszwecken, insbesondere für seine Schwerpunkte, aber auch für den „Innovationsraum”, z.B. zu folgenden Themen und Fragestellungen, die noch genauer zu definieren sind: Evaluationen der FGÖ-Förderprogramme, z.B. Wohlfühlzone Schule, Gesundheitsförderung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Kooperation Gesundheitsförderung in der Primärversorgung, Digitalisierung/konzeptionelle Arbeiten/Analyse, Körper(Selbst-)bilder, Aktionsplan psychosoziale Gesundheit, Good Practice Portal, etc.
Evaluation ist für das Lernen und die Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung von zentraler Bedeutung. Um qualitätsvolle Programme umsetzen zu können, sind sowohl die Evaluation von Prozessen und Ergebnissen als auch die Wirkungsevaluation wichtig. Gleichzeitig ist die Evaluation von Wirkungen (lang- wie auch kurzfristigen) in der Gesundheitsförderung methodisch herausfordernd. Gemeinsam mit dem KoZuG wird ein Konzept zur übergreifenden Evaluation des FGÖ-Förderprogramms „Auf gesunde Nachbarschaft – Phase V” entwickelt. Anhand dessen werden begleitend dazu auch die allgemeinen Rahmenbedingungen, Vorgaben und Prozesse zur Evaluation von FGÖ-Förderprogrammen reflektiert und weiterentwickelt. Der Prozess wird vom wissenschaftlichen Beirat des FGÖ begleitet, sowie im Rahmen einer Arbeitsgruppe der GÖG diskutiert. Damit sollen Grundlagen für die qualitative Verbesserung und Fokussierung von Evaluationen sowie in der Folge Entscheidungsgrundlagen und Unterstützungsformate für die Umsetzung erarbeitet werden. Im Austausch mit Expert:innen im deutschsprachigen Raum ist auch eine Publikation zu „Evaluation und Wirkungsforschung in der Gesundheitsförderung und Prävention” geplant.