Sexual Health Matters!

Projektbeschreibung:
Die Steigerung der sexuellen Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen, die beginnen ihre eigene Sexualität zu erleben und sie diesbezüglich zu stärken selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses und des Wirkungsbereichs der Aids Hilfe Wien. Jugendliche mit Migrationsbiografie und/oder Fluchterfahrung haben diesbezüglich oftmals den Nachteil, dass in ihren Herkunftslän-dern sexuelle Aufklärung einen nachrangigen Stellenwert einnimmt oder es diese schlichtweg nicht gibt. Des Weiteren sind Sprachbarrieren eine zusätzliche Herausforderung für diese Zielgruppe. An diesen Herausforderungen setzte das Projekt in Kooperation mit dem FEM Süd an. Das Projekt zielte auf die Gesundheitsdeterminante „sexuelle Gesundheit“ und vermittelte nach einer funiderten Bedarfserhebung Basiswissen zum Körper und zu Geschlechtervielfalt. Des Weiteren wurden Kompetenzen zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten vermittelt. Es wurde zu Übertragungswegen von sexuell übertragbaren Krankheiten informiert und Schutzmöglichkeiten diesbezüglich aufgezeigt. Auch zu kulturell relevanten Themen wie etwa Jungfräulichkeit oder Masturbation wurde evidenzbasiert informiert. Die primäre Zielgruppe des Projekts waren Jugendliche (Junge Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrationsbiografie), da ein möglichst frühzeitiges Ansetzen an deren Gesundheitskompetenzen eine präventive Wirkung für ihr zukünftiges Sexualverhalten bewirken kann. Die sekundären Zielgruppen stellten Mitarbeiter:innen (Betreuer:innen etc.), Gesundheitstrainer:innen und Gesundheitslotsinnen bzw. Gesundheitslotsen sowie Trainer:innen/Referentinnen bzw. Referenten dar, welche mittels Trainings und Multiplikatorenschulungen erreicht wurden. Im Zuge des Projektes wurde das Manual „Sexuelle Gesundheit – mit Schwerpunkt auf sexuell übertragbare Krankheiten“ erarbeitet, welches im Rahmen einer Vernetzungsveranstaltung und durch medial Beiträge öffentlichkeitswirksam präsentiert wurde.

Ergebnisse und Fazit:
Die geplanten Aktivitäten, Ziele und Meilensteine des Projektes konnten trotz pandemiebedingter Erschwernisse während den letzten Projektumsetzungsmonaten sehr gut umgeetzt beziehungsweise erreicht werden. Zielsetzung des Projekts war u.a. den Jugendlichen durch die Workshops niederschwellige „Tools“ mitzugeben für einen selbstbestimmten Umgang mit Sexualität. Die Workshops wurden von 74 Prozent der Jugendlichen als „sehr gut“ und von 24 Prozent der Jugendlichen mit „gut“ bewertet. Für viele Institutionen wurde das Thema sexuelle Gesundheit durch die Workshops, Trainings und Multiplikatorenschulungen präsenter und es ist eine über das Projektende hinaus bestehende Nachfrage nach diesen Workshops entstanden. Des Weiteren konnte die Aids HIlfe Wien durch die aktive Vernetzung auch von anderen Vereinen und deren Angeboten profitieren. Außerdem sind weiterhin Fortbildungen durch die Aids Hilfe Wien auf Grundlage der entstandenen Materialien im Rahmen des Manuals „Sexuelle Gesundheit – mit Schwerpunkt auf sexuell übertragbare Krankheiten“ geplant.