Gemeinden, Städte, Regionen - Aktivitäten und Förderschwerpunkte in den Jahren 2024-2028

Inhaltsverzeichnis

Die folgenden Aktivitäten und Förderschwerpunkte wurden im Rahmenarbeitsprogramm 2024-2028 festgelegt:
 

Auf gesunde Nachbarschaft!

Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!”: Aufbauend auf den Erkenntnissen zur Umsetzung der Projekte aus dem Fördercall “Gesundheit für Generationen” (Phase IV der Initiative “Auf gesunde Nachbarschaft!”), der Roadmap “Zukunft Gesundheitsförderung” der Agenda Gesundheitsförderung des BMSGPK, aus dem 2023 entwickelten Idealmodell Caring Communities zur Entwicklung kommunaler Rahmenbedingungen für gesundes Altern sowie aus Studien zu Zukunftsthemen der kommunalen Gesundheitsförderung wird in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung ein Förderschwerpunkt “Einsamkeit und Alter” (Arbeitstitel) konzipiert und umgesetzt. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass − mit einem Blick auf den demographischen Wandel, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie die stetigen Teuerungen − die verstärkte Berücksichtigung vulnerabler Zielgruppen dabei von besonderer Bedeutung ist und darum besonders fokussiert werden soll. Zusätzlich wird die Zusammenarbeit mit der D-A-CH-Spurengruppe Caring Communities intensiviert, um Erfahrungen und Expertise aus anderen deutschsprachigen Ländern zu sammeln und in der Funktion der Wissensdrehscheibe in Workshops weiter zu verbreiten. 

Förderschwerpunkt „Auf gesunde Nachbarschaft!“ (Phase V) „Einsamkeit und Alter” (Arbeitstitel): Gefördert werden verstärkt Projekte, welche die Themen demographischer Wandel, gesundheitliche Chancengerechtigkeit/Inklusion und Einsamkeit im Besonderen in den Blick nehmen. 

Weitere Initiativen

Initiative „(Jugend-) Beteiligung zu Gesundheit und Zukunft” (Arbeitstitel): Junge Menschen sollen bei Entscheidungen, die ihre Lebenswelt, ihre Gesundheit und Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Klimaschutz betreffen, stärker beteiligt werden. Sie sollen informiert und verantwortungsvoll mitreden, mitgestalten und mitbestimmen und so soll auch deren Selbstwirksamkeit gestärkt werden. 

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Weiterentwicklung und Strukturierung von Beteiligungsprozessen junger Menschen. Ein gleichberechtigter und inklusiver Zugang zu formellen und informellen Lernumfeldern für junge Menschen soll gefördert werden. Ein Förderschwerpunkt zu (Jugend-)Beteiligung zu Gesundheit und Zukunft (Arbeitstitel) wird entwickelt. 

Kommunale Gesundheitsförderungsimpulse

Initiative „Kommunale Gesundheitsförderungsimpulse”: Im Rahmen dieser Aktivität werden Bottom-up-Initiativen und Kleinprojekte zu Schwerpunktthemen der Gesundheitsförderung (wie soziale Teilhabe, aktive Mobilität, gesunde Ernährung und Demenz) in Gemeinden/Städten/Stadt(eilen)/Grätzeln durch finanzielle Beteiligung und qualitätsvolle fachliche Begleitung unterstützt. Dabei wird auf eine gute Abstimmung mit bundesländerspezifischen Strategien und Maßnahmen geachtet. 

Förderschwerpunkt „Kommunale Gesundheitsförderungsimpulse” (Fortsetzung Projektcall):Gefördert werden durch Kooperationen mit Umsetzungseinrichtungen von kommunalen Gesundheitsförderungsprogrammen Bottom-up-Initiativen und Kleinprojekte zur Gesundheitsförderung in Gemeinden/Städten/Stadt(eilen)/Grätzeln. Schwerpunktthemen werden in den Arbeitsprogrammen ausgelobt. Geplant ist eine übergreifende Evaluation, durch die zusätzliche Lernerfahrungen gesammelt und aufbereitet werden können. Diese ermöglichen es, Bottom-up- und Kleinprojekte gezielter zu unterstützen. Aufbauend auf den Ergebnissen und Erkenntnissen könnten gegebenenfalls Maßnahmen und Schwerpunktsetzungen für die kommunale Gesundheitsförderung abgeleitet und verbreitet werden. 
 

Gesundheitsförderung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen

Gesundheitsförderung gilt seit mehr als einem Jahrzehnt als Empfehlung für Pflegesettings, um Gesundheit und Arbeitsfähigkeit des Personals, aber auch Gesundheit und Lebensqualität von betreuten Menschen sowie deren An- und Zugehörigen zu stärken. Basierend auf den Erfahrungen und Ergebnissen aus Pilot- und Transferprojekten werden seit 2021 im FGÖ Projekte zu „Gesundheitsförderung in stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen“ gefördert und begleitend unterstützt. Die 2021 umgesetzte Bedarfserhebung legt nahe, dass der Bedarf an Gesundheitsförderungsmaßnahmen im hochbelasteten Bereich der mobilen Pflege ebenso notwendig wäre, weshalb geplant ist, dieses verstärkt aufzugreifen. 

Förderschwerpunkt „Gesundheitsförderung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen”: Vorrangig gefördert werden Projekte zur Gesundheitsförderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Bewohnerinnen und Bewohnern sowie An- und Zugehörigen in stationären und mobilen Pflegeeinrichtungen. Siehe hierzu auch Kapitel 3.3 Arbeitswelt.
 

Initiative 50 Tage Bewegung

Über die Initiative „50 Tage Bewegung“ werden auf kommunaler Ebene gezielt Maßnahmen zur Steigerung der Kompetenz in der Bevölkerung im Hinblick auf das Wissen über gesunde Bewegung und die Umsetzung derselben ausgewählt. Im Zeitraum von 7. September bis 28. Oktober können jährlich Bewegungsangebote von Gemeinden und Sportvereinen in ganz Österreich kostenlos besucht werden. Die Initiative wird in Kooperation mit der Fit Sport Austria, einer GmbH der drei Breitensportverbände, ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich), ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs) und SPORTUNION, sowie mit dem VAVÖ (Verband Alpiner Vereine Österreichs), umgesetzt und unterstützt die Europäische Woche des Sports. 
 

Aktive Mobilität

Großes Potenzial hinsichtlich Erreichung von Gesundheitseffekten liegt in der verstärkten Förderung aktiver Mobilitätsformen, wie z.B. Radfahren oder Zufußgehen. Das Augenmerk wird auf Rahmenbedingungen in Gemeinde und Städten gelegt, die auf Beispielen guter Praxis aufbauen und Wissen im Setting nachhaltig verankern. Im Sinne von Health in all Policies (HiaP) und Health for all Policies (HfAP), soll gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) eine Regionalkonferenz „Gesund und aktiv in der Region“ pilotiert und gegebenenfalls ausgerollt werden, um regionale Initiativen sowie Akteurinnen und Akteure zu vernetzen und Kapazitäten aufzubauen. 

Förderschwerpunkt „Gesund unterwegs” – Aktive Mobilität: Vorrangig gefördert werden Projekte, die die Förderung aktiver Mobilitätsformen (Radfahren, Zufußgehen, Rollerfahren etc.) auf kommunaler Ebene zum Gegenstand haben. 
 

Healthy Streets

Straßen können Orte für ein gutes Zusammenleben von Menschen, für soziale Kontakte und für Bewegung sein, die im Sinne der Gesundheit wichtige Einflussfaktoren darstellen.  Das Konzept der Healthy Streets © Lucy Saunders healthystreets.com basiert auf der Grundlage von evidenzgestützten Indikatoren, die die Gestaltung des öffentlichen Raums im Sinne unserer Lebensqualität und Gesundheit positiv beeinflussen können. Die Übertragung dieses innovativen Konzepts bzw. einzelner Module davon auf den österreichischen Kontext wird pilotiert und es werden entsprechende Maßnahmen für eine gesunde und lebenswerte Umgebung gesetzt. 

Förderschwerpunkt „Gesund unterwegs” – Aktive Mobilität & Healthy Streets: Vorrangig gefördert werden Projekte, die die Pilotierung von Healthy Streets in Gemeinden und Städten, Stadtteilen und Grätzeln zum Gegenstand haben. 
 

Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung

Vorrangig gefördert werden Projekte, die zielgruppen- und settingorientiert zu einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung beitragen und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Steigerung der Ernährungskompetenz der Zielgruppen leisten sowie der Ernährungsarmut in Österreich entgegenwirken. Es sollen dabei Kooperationen mit relevanten Einrichtungen auf- und ausgebaut werden um im Sinne der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, sozial benachteiligte Zielgruppen zu erreichen. 

Im Bereich Gemeinschaftsverpflegung werden jene Projekte bevorzugt gefördert, die aktuelle nationale Empfehlungen und Qualitätsstandards aufgreifen und sowohl ernährungsphysiologische als auch klimafreundliche Aspekte der Ernährung in der Projektumsetzung verbinden. Um die beiden Aspekte zu koppeln sind Kooperationen mit dem Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung (KoKuG) der Agenda Gesundheitsförderung des BMSGPK geplant.