Bildungseinrichtungen - Umsetzungsmaßnahmen 2025

Inhaltsverzeichnis

Die folgenden Initiativen und Schwerpunkte des laufenden Jahres wurden im Arbeitsprogramm 2025 festgelegt und sind von den strategischen Zielen des Rahmenarbeitsprogramms 2024-2028 abgeleitet.

 

Initiative „Wohlfühlzone Schule“

Die Phase II der Initiative „Wohlfühlzone Schule – Stärkung von psychosozialer Gesundheit und Resilienz an Schulen“ bleibt am aktualisierten Rahmenarbeitsprogramm 2024-2028 des FGÖ sowie an der Strategie zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz im Setting Schule des BMBWF orientiert.

Die Ergebnisse der aktuellen HBSC (Health Behaviour in School-aged Children)-Studie zur Gesundheit und zum Gesundheitsverhalten von österreichischen Schüler:innen und jene der Studie „Gesundheitsbefragung von österreichischen Lehrkräften und Schulleitungen – Austrian Teacher and Principal Health Study” zeigen – neben dem bereits bekannten Bedarf an gesundheitsfördernden Maßnahmen und Angeboten für Kinder und Jugendliche – auch deutlichen Bedarf an Angeboten zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Lehrer:innen im schulischen Setting. Deshalb setzt der FGÖ sein Engagement in diesem Bereich in Abstimmung mit seinen zentralen Partnern BMBWF und BVAEB fort. Die Stärkung der Gesundheit von Lehrkräften sowie von Schulleiter:innen in ihrer Rolle als Führungskräfte wird als Gegenstand der Projektumsetzungen beibehalten.
Begleitung der Förderprojekte der Phase II: Projekte, die in den Jahren 2023 und 2024 gefördert wurden, setzen im Jahr 2025 ihre Aktivitäten um bzw. fort. Dabei umfassen diese jeweils alle der folgenden Maßnahmen:

  • Niederschwellige Sensibilisierung und Wissensvermittlung für Schulen zum Thema „Kompetenzen zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit und Resilienz“ durch das Verbreiten von Inhalten und Materialien der Initiative.
  • Gestaltung niederschwelliger Angebote an Schulen (z.B. themenspezifische Workshops für Schüler:innen, schulinterne Fortbildungen, pädagogische Tage etc.), die zur standortspezifischen Schulentwicklung laut Schulentwicklungsplan beitragen.
  • Ganzheitliche Schulentwicklungsprozesse mit Fokus auf die psychosoziale Gesundheit aller Zielgruppen: Diese können durch Schulentwicklungsberater:innen der Pädagogischen Hochschulen und/oder anderer Gesundheitsförderungseinrichtungen bzw. „Service Stellen gesunde Schule” begleitet werden.
     

Der FGÖ unterstützt durch Begleitmaßnahmen die Umsetzer:innen dieser Projekte. Es werden Vernetzungstreffen organisiert und ein Newsletter zum Thema „Psychosoziale Gesundheit von jungen Menschen”, der punktuell auch Neuigkeiten zur Initiative enthält, regelmäßig versendet. Im Sinne von Wissensaufbau und -transfer wird im Jahr 2025 wieder eine Vernetzungstagung gemeinsam mit dem BMBWF, dem BMSGPK und der BVAEB organisiert. Auf der Website www.wohlfuelzone-schule.at wird die Initiative dargestellt und auf der Webseite www.wohlfuehl-pool.at werden Wissen und Materialien zum Thema verbreitet sowie einschlägige Veranstaltungen bekannt gemacht. Die projektübergreifende Evaluation wird durch die Abteilung Evidenz und Qualitätsstandards der GÖG weitergeführt. Im Jahr 2025 wird der Fokus auf den Ausbau und das Festigen der Kooperationen mit weiteren Einrichtungen, die eine Expertise im Bereich der schulischen Gesundheitsförderung aufweisen, gelegt.

Initiative "ABC für die psychosoziale Gesundheit junger Menschen

Die Initiative ABC für psychosoziale Gesundheit junger Menschen orientiert sich inhaltlich und methodisch an der australischen ABC–Kampagne, die als eine der ersten bevölkerungsweit umgesetzten, evidenzbasierten Kampagnen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit gilt. Sie wurde für junge Menschen adaptiert und richtet sich mit ihren Angeboten vor allem an Multiplikator:innen. Das KoZuG setzte 2023/2024 gemeinsam mit einem breiten Netzwerk von über 165 Bündnispartner:innen zielgruppenspezifische Informations-, Vernetzungs-, Weiterbildungs- und Umsetzungsmaßnahmen für Multiplikator:innen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit aller jungen Menschen in Österreich um (u.a. mit folgenden Formaten: ABC Info, ABC Training, ABC Coaching, ABC Exchange).

Die Weiterführung der Vernetzungsaktivitäten, des Trainings und der Informationstermine werden 2025 sukzessive in den FGÖ übergeführt, um eine Nachhaltigkeit der Initiative zu garantieren. Das KoZuG unterstützt die Initiative durch die Weiterentwicklung und Evaluation der Ergebnisse und im Rahmen internationaler Netzwerke.
 

Initiative „Kinder essen gesund“ 

Förderprogramm „Kinder essen gesund – gesunde und klimafreundliche Ernährung“, Phase II: Gesunde und klimafreundliche Ernährung von Kindern bleibt auch weiterhin ein inhaltlicher Schwerpunkt. Die Erfahrungen und Ergebnisse der vier 2023 abgeschlossenen Pilotprojekte werden verbreitet, die im Jahr 2024 geförderten Projekte werden in der Umsetzung begleitet.

Die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse der Initiative werden über verschiedene Formate und Kommunikationskanäle weiterverbreitet. Der FGÖ setzt auch Maßnahmen zur Sammlung und Aufbereitung sowie zum Transfer von Wissen rund um die Themen Gesundheitsförderung und Kinderernährung. Die Informationsplattform www.kinderessengesund.at wird laufend aktualisiert und ausgebaut. Die Toolbox richtet sich an Projektbetreiber:innen, Pädagog:innen, Eltern und Verantwortliche der Gemeinschaftsverpflegung. Sie enthält aktuelle Informationen und Grundlagendokumente zur Thematik in Form von Leitfäden, Richtlinien, Ernährungsempfehlungen, Handbüchern, Broschüren etc. Darüber hinaus stehen auch zahlreiche pädagogische Materialien für Lehrpersonal, wie Rezeptsammlungen, Videos und Spiele, zum Download bereit. Diese können auch von Familien eingesetzt werden.

Der FGÖ wird auch weiterhin zur Vernetzung der Akteur:innen, die im Bereich Kinderernährung aktiv sind, beitragen. Der FGÖ sieht sich als Schnittstelle zu anderen Maßnahmen und Organisationen in Österreich, die um gesunde Ernährung bemüht sind. Zur Verbesserung der Ernährungskompetenz und zur kindgerechten Vermittlung von relevanten und aktuellen Themen rund um gesunde Ernährung wurden bereits 25 Videos erstellt. Weitere Videos sowie die Übersetzung bestehender Videos in relevante Sprachen sind geplant. Diese werden über Social Media und über die Toolbox der Informationsplattform www.kinderessengesund.at bekannt gemacht und verbreitet. Aktuelle Ernährungsthemen, vorrangig mit Fokus auf Umwelt und Klimaschutz, werden in den Videos kindgerecht aufbereitet. Die Rezeptmappe „In die Küche, fertig, los!“ wird in der 2023 neu aufgelegten Fassung weiterhin Kindern, Eltern, Pädagog:innen sowie Betreuer:innen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Aktivitäten der Initiative „Kinder essen gesund” werden durch Kommunikationsmaßnahmen und Medienkooperationen öffentlichkeitswirksam begleitet.

„Wasserschulen”: Im Rahmen der gesunden Ernährung von Kindern spielen auch Getränke eine wichtige Rolle. Zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs werden Kinder in „Wasserschulprojekten” angeregt, Leitungswasser zu trinken. Zum einen ist dies ein Schlüssel für ein gesundes Leben: Wasser ist zucker- und kalorienfrei und hilft daher, Übergewicht und Karies vorzubeugen. Zum anderen wird dadurch die Konzentrationsfähigkeit gesteigert, denn Schüler:innen, die ausreichend Wasser trinken, können sich im
Unterricht besser konzentrieren. Darüber hinaus trägt Wassertrinken auch wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz bei, denn wer Leitungswasser trinkt, reduziert auch Plastikflaschenmüll. In Wien z.B. werden in den „Wasserschulen“ pro Schuljahr rund 10 Millionen Getränkeflaschen eingespart.

Das Konzept der „Wasserschule” wurde in Wien vor rund 10 Jahren konzipiert und bislang vom FGÖ, der Wiener Gesundheitsförderung und dem Wiener Wasser finanziert. Seither wird es bereits stufenweise in allen Wiener Schultypen und teilweise auch in Niederösterreich durch „Tut gut!” umgesetzt. Die gewonnenen Erfahrungen und erprobten Methoden der „Wasserschulen“ sollen in weitere Bundesländer transferiert werden. Dafür wird 2025 ein Konzept entwickelt.

Gemeinschaftsverpflegung und Leitlinie Schulbuffet: 2024 wurde die Leitlinie Schulbuffet von der Nationalen Ernährungskommission beschlossen und veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung für das Speisen- und Getränkeangebot und für die Befüllung von Automaten an Schulen. Mindestkriterien, Umsetzungstipps und Checklisten sind enthalten, die Betreiber:innen von Schulbuffets bei der Gestaltung des täglichen Jausenangebots unterstützen, um Schüler:innen den Zugang zu einer gesunden Jause zu ermöglichen. Die Leitlinie Schulbuffet soll österreichweit umgesetzt werden. Der FGÖ wird 2025 Verpflegungsverantwortliche in Kooperation mit dem BMSGPK und der AGES bei der Umsetzung und Anwendung dieser Leitlinie durch Vernetzungs- und Schulungsmaßnahmen unterstützen. Die Anstrengungen hinsichtlich Schulbuffets und Gemeinschaftsverpflegung sollen verstärkt werden, es sollen eine Plattform geschaffen und Umsetzungsmaßnahmen gemeinsam mit den Bundesländer-Einrichtungen weiterentwickelt werden.
 

Fortbildungen zu schulischer Gesundheitsförderung

Im Rahmen der Fortbildungskooperation mit den Pädagogischen Hochschulen werden auch 2025 wieder Schulungen für Direktor:innen (Grundlagen der Gesundheitsförderung und Gesundes Führen) angeboten. Weiters werden spezifische Seminare um die Schwerpunkte „Psychosoziale Gesundheit“, „Klimaschutz” und „Digitalisierung” ergänzt.

2025 wird gemeinsam mit der PPH Burgenland und dem BMBWF eine neue Modulreihe für Schulentwicklungsberater:innen gestartet. Diese wird von Praktiker:innen und Expert:innen der schulischen Gesundheitsförderung aus ganz Österreich besucht.