Gesundheitskompetenz in der professionellen außerschulischen Jugendarbeit in Österreich

Projektbeschreibung:
Jugendliche in Österreich, vor allem bildungsferne und sozial benachteiligte Jugendliche, weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf. Die professionelle außerschulische Jugendarbeit bietet mit ihren Haltungen und Methoden die ideale Voraussetzung zur Auseinandersetzung mit Gesundheitskompetenz und zur Schaffung von gesundheitskompetenten Settings.
Ausgewählte Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit (Jugendzentren, Jugendtreffs, mobile Jugendarbeit) und die Jugendinformationsstellen in der Steiermark, in Salzburg und Tirol haben es sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheitskompetenz Jugendlicher zu stärken, indem sie sich strukturiert mit der organisationalen Gesundheitskompetenz ihrer Handlungsfelder beschäftigt haben, Leitfäden erarbeitet und ein Netzwerk zu Gesundheitskompetenz gegründet haben. Als wissenschaftliches Konzept zur Entwicklung der Leitfäden diente das Wiener Modell für organisationale Gesundheitskompetenz (Pelikan, Dietscher 2015).
 
Ergebnisse und Fazit:
Die Leitfäden zu Gesundheitskompetenz wurden im Rahmen von Veranstaltungen, Fortbildungen und Projekten der Praxis vermittelt und in den Alltag der Jugendarbeit integriert. Ein Online-Tool zum Selbstcheck unterstützt die Einrichtungen dabei, sich mit Gesundheitskompetenz auseinander zu setzen und Maßnahmen zur Verbesserung von Gesundheitskompetenz zu etablieren. Die Leitfäden dienten schließlich als Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung von Praxisprojekten. So wurde beispielsweise in Salzburg die "Gesunde BoXXX" entwickelt, dabei wird das Thema Gesundheit mittels eines Koffers zielgruppenspezifisch und umfassend behandelt. In der Steiermark wurde gemeinsam ein Spiel, genannt "Hopfensmoothie, Tindergarten & Discopumping - DAS Spiel zu deiner Gesundheit" erarbeitet, das Mädchen und Burschen für das Thema Gesundheitskompetenz sensibilisiert. Beim Leuchtturmprojekt "jung & g'sund in Tirol" ging es darum, elf Kleinprojekte umzusetzen, dabei standen Themen der Ernährung, des Gartenbaus bis hin zu Sexualität und coole Drinks ohne Alkohol im Mittelpunkt.

Das im Rahmen des Projekts gegründete bundesweite Netzwerk Gesundheitskompetente Jugendarbeit wurde in 3 Treffen von mehr als 80 Fachkräften aus Jugendarbeit, Gesundheitsförderung, Sport, Kinder- und Jugendhilfe sowie Jugendberatung genutzt.

Zu Projektende fand die 1. Fachkonferenz zu Gesundheitskompetenter Jugendarbeit statt, an der über 130 Interessierte teilgenommen haben.

Die externe Evaluation hat aufgezeigt, dass das Projekt seine sich gesteckten Ziele erreicht hat. Die Ergebnisse wurden von den Praktiker/innen der Handlungsfelder sehr positiv aufgenommen, sie sind motiviert, sich weiterhin für die Inhalte einzusetzen.