Um die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter/innen nachhaltig zu fördern und zu erhalten, führte der Fonds Soziales Wien und seine Tochterunternehmungen (FSW) mit insgesamt 974 Mitarbeiter/innen ein umfassendes rund dreijähriges Projekt zum Arbeitsfähigkeits- und Gesundheitsmanagement durch. Unter Einbindung aller Beschäftigten sollten die Voraussetzungen für gesundes Arbeiten in allen Lebensphasen in allen Geschäftsbereichen des FSW optimiert werden. In einer ersten Phase wurde ein Steuerungsgremium errichtet, um das Projekt strategisch zu begleiten. Danach erfolgte eine erste Information der Belegschaft und Sensibilisierungs-Workshops für Führungskräfte wurden umgesetzt, um auf das Thema Arbeitsfähigkeit und Gesundheit Aufmerksamkeit zu lenken. Im Rahmen einer ersten Befragung mit dem Arbeitsbewältigungsindex Plus (ABI+) waren die Mitarbeitenden aufgerufen, Rückmeldung bezüglich ihrer Arbeitsfähigkeit und Gesundheit zu geben. Diese Ergebnisse wurden gemeinsam mit Erkenntnissen aus strukturierten qualitativen Interviews mit Schlüsselpersonen im Unternehmen in Gesundheitszirkel eingebracht, an denen sich Mitarbeiter/innen aktiv beteiligen konnten. Aus den Gesundheitszirkeln partizipativ entwickelte verhältnis- und verhaltensorientierte Maßnahmen wurden anschließend umgesetzt und evaluiert.
Ergebnisse und Fazit:
Besonders bewährt haben sich abgegrenzte Maßnahmen, die direkt am Arbeitsplatz durchgeführt und in den Arbeitsalltag integriert werden konnten, wie z.B. aktives Pausenmanagement oder Impulsworkshops zum Thema Ernährung. Besonders gut angenommen wurden die vertraulichen Gespräche im Rahmen der Arbeitsbewältigungscoachings. Weniger bis gar nicht bewährt haben sich Aktivitäten, die außerhalb der Arbeitszeit in Anspruch genommen werden konnten und einen Kostenbeitrag bedingten.Als wesentliches Ergebnis des Projekts konnte ein hoher Sensibilisierungsgrad für die Themen Arbeitsfähigkeit und Gesundheit bei den Führungskräften erreicht werden. Für Wiedereinstiegsgespräche wurde ein systematisierter Vorgang und ein Gesprächsleitfaden entwickelt und die Qualität von Supervision/Coaching/Teamentwicklung im FSW durch strukturelle Veränderungen gesichert. Eine Kennzahlenmatrix wurde entwickelt und Expert/innen für die nachhaltige Sicherung der aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse herangezogen. Zukünftig wird ein/e Mitarbeiter/in gänzlich mit der Koordination des Betrieblichen Gesundheitsmanagements im FSW befasst sein. Wichtige Grundpfeiler dieser Aufgabe sind einerseits die erstmalige Erhebung von Kennzahlen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, die Begleitung von Audits im Rahmen von Gütesiegeln wie z.B. Nestor Gold und der Ausbau der Aktivitäten der Gesundheitslots/innen als wichtige Multiplikator/innen für Gesundheit und Arbeitsfähigkeit im FSW.