Wir für uns - nur wer mitmacht kann verändern

Die Mitarbeiter/innen der Lebenshilfe Judenburg sind in ihrer herausfordernden Arbeitssituation äußerst hohen Belastungsfaktoren ausgesetzt: die Arbeit mit geistig behinderten Menschen sowie Mehrfach- und Lernbehinderten, hohe psychosoziale Anforderungen, körperliche Belastungen, Lärm und eine dezentrale Organisationsstruktur mit 13 Standorten im Bezirk Judenburg, welche die Organisationsabläufe komplex gestaltet.

Mit diesem zweijährigen Projekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) wird darauf abgezielt, die Gesundheitsthematik nachhaltig in der Einrichtung zu verankern. Die Mitarbeiter/innen werden stark in die Projektentwicklung und –umsetzung integriert, wofür an jedem Standort ein Projektteammitglied die Aufgabe übernimmt, als Bindeglied zu den weiteren Beschäftigten zu fungieren.

Dazu werden vorerst interne Projektstrukturen aufgebaut, die BGF-Charta unterzeichnet, eine Sensibilisierung der Führungskräfte und ein Planungsworkshop durchgeführt. Bewährte BGF-Methoden werden im Rahmen des typischen Managementkreislaufs eingesetzt:

• Eine Mitarbeiter/innenbefragung zur Ist-Erhebung, die zwei Fragebögen kombiniert: den Sozialkapital-Fragebogen (EBF24/SCQ) ergänzt um die Profilanalyse zur Arbeitszufriedenheit (PAZ-12); eine Krankenstands- und Altersstrukturanalyse;
• Die Gesundheitszirkelarbeit zur aktiven Einbindung der Beschäftigten und weiteren Detailplanung unter externer Moderation;
• Die Umsetzung verhaltens- und verhältnisorientierter Maßnahmen, Veranstaltungen und Angebote der Gesundheitsförderung zum internen capacity building (z.B. Ausbildung interner Gesundheitszirkelmoderator/innen);
• Eine umfassende Evaluation zur Wirkungsüberprüfung: Ein Teil ist die Ergebnisevaluation, wofür die Instrumente der Ist-Erhebung wiederholt eingesetzt werden. Der zweite Teil der Prozessevaluation, die ebenfalls extern durchgeführt wird, besteht sowohl aus einer laufenden Maßnahmenevaluation als auch aus regelmäßigen Reflexionsworkshops mit dem Projektteam, aus Fokusgruppenarbeiten und schriftlichen Kurzbefragungen von Multiplikator/innen.

Die Installierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagement-Systems mit laufenden BGF-Aktivitäten in der Nachprojektphase wird angestrebt.