Welcome to Life

Projektbeschreibung:
Das Projekt richtet sich an junge Menschen, sogenannte Careleaver, die in Jugendhilfeeinrichtungen betreut werden. Die Careleaver stammen weitgehend aus armutsgefährdeten, bildungsfernen und sozial isolierten Familien, ihre gesundheitliche Chancengerechtigkeit ist durch ihre Biografie und soziale Herkunft stark reduziert. Sie wurden im Rahmen des Projekts gezielt beim Übergang in die Selbständigkeit begleitet. Ihre tatsächliche Situation stellte sich durchaus brisant dar, neben versteckter Wohnungslosigkeit und prekärer Finanzlage wiesen sie gesundheitliche Defizite, soziale Isolation und Suchtverhalten auf. Um diesen Faktoren entgegenzuwirken setzte das Projekt zahlreiche Gesundheitsförderungsmaßnahmen und fokussierte vor allem auf Information, Vernetzung und Empowerment.

Ergebnisse und Fazit:
Das Projekt wurde von 18 privaten Einrichtungen der Jugendhilfe in vier Bundesländern (Wien, Kärnten, Tirol und Vorarlberg) durchgeführt. In Workshops und thematischen Gesprächen wurden gesundheitsrelevante und gezielte Informationen zur Existenzsicherung, Drogen und Alkohol, soziale Vernetzung, Freizeitgestaltung, usw. aufbereitet. Der Ausbau ihres sozialen Netzes wurde durch fixe Treffpunkte gefördert. Die Careleaver brachten ihre Anliegen selbst in direkten Gesprächen mit Politiker/innen ein, das für Careleaver zuständige Hilfesystem wurde kontaktiert, sensibilisiert und aktiviert.

Insgesamt konnten rund 400 Careleaver in das Projekt eingebunden werden. Hohe Nachhaltigkeit wurde durch die Anregungen zu Verbesserungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen erzielt. Dabei half auch die Zuerkennung des renommierten Innovationspreises der „Sozialmarie“. Es konnte ein breiter Diskurs über das bestehende Jugendhilfesystem in Bezug auf gesundheitliche Chancengerechtigkeit von Careleavern angeregt werden. Alternativen zum aktuellen Jugendhilfesystem für junge Erwachsene konnten auf Grund der Projekterfahrungen auf politischer Ebene eingebracht werden. So wurde systemische, soziale und individuelle Gesundheitsförderung miteinander verknüpft.