Transferprojekt WIBEG

Projektbeschreibung:
Zielgruppe des Projekts waren Mütter und Großmütter aus türkischen und afghanischen Communities sowie deren Familienumfeld. In Anlehnung an die drei Modellprojekte „Gekona – Gesundheit kommt nach Hause“, „Agese – Aktion Gesunde Seele“ und „FITZU – Fit in die Zukunft“ der beratungsgruppe.at ging es im Transferprojekt „WIBEG – Wir begleiten Gesundheit“ darum für und mit dieser Zielgruppe, die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden anhand von unterschiedlichsten Alltagssituationen zu erkennen, die psycho-soziale Gesundheitskompetenz zu steigern sowie das Wissen um das österreichische Gesundheitssystem und dessen Angebote zu erhöhen.
Um dies umzusetzen, wurden von der Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not über eine Laufzeit von zwei Jahren an acht Standorten im südlichen Industrie- und Weinviertel pro Jahr 12 Frauengruppen eingerichtet, die sich 14-tägig in Form von Gesundheitsworkshops und Exkursionen trafen. Geleitet wurden diese Frauengruppen von zielgruppennahen Tutorinnen, wobei das Setting kommunal aufsuchend war. Zusätzlich fanden Vernetzungsaktivitäten mit lokalen Einrichtungen und Entscheidungsträger/-innen statt.
 
Ergebnisse und Fazit:
Der Ansatz mit Tutorinnen in einem Kleingruppensetting aufsuchend zu arbeiten, sowie Exkursionen zu Gesundheits- und Beratungseinrichtungen durchzuführen war sehr erfolgreich. Die Wissensvermittlung erfolgte mit niederschwelligen Workshop-Materialien (Geschichten, Gesundheitskoffer, Handbuch) die sowohl in Deutsch als auch in Türkisch und Farsi eingesetzt wurden. Zudem konnten die Teilnehmerinnen ihre Wünsche und Bedürfnisse bei den verschiedenen Aktivitäten einbringen und diese mitgestalten.
Insgesamt nahmen 124 Frauen an den Frauentreffen teil. In einer Fragebogenerhebung konnte gezeigt werden, dass das Wissen über körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden bei den Frauen in allen abgefragten Punkten gestiegen ist, wobei sich die größte Veränderung im Punkt „Verständlichkeit von Gesundheitsinformationen“ zeigte.
Als Herausfordernd gestaltete sich die regelmäßige Gruppenteilnahme über einen längeren Zeitraum, fehlende Sprachvermittlungsservices bei Gesundheitseinrichtungen sowie eine fehlende Kinderbetreuung und Sozialberatung im Projekt, wobei versucht wurde entsprechende Lösungen hierfür mithilfe von Kooperationspartnern zu finden.
Der Bedarf zur Weiterführung der Frauengesundheitsgruppen ist gegeben, wobei die langfristige Finanzierung (noch) nicht fixiert werden konnte. Es wurden aber einige Folgeaktivitäten angestoßen, die nach Projektabschluss in den Projektgemeinden zur Umsetzung kommen werden.