Keine Todesart löst so viel Betroffenheit aus und stellt für Angehörige sowie das weite Umfeld eine so große Belastung dar wie die Selbsttötung. Die Entwicklung der letzten acht Jahre zeigt, dass die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit häufigen psychischen Beschwerden seit 2010 relativ stark gestiegen ist, und zwar bei beiden Geschlechtern und in allen Altersgruppen. Die „Rangliste“ der Beschwerden hat sich dabei nicht geändert: Gereiztheit und schlechte Laune kommen am häufigsten vor, gefolgt von Einschlafproblemen, Nervosität und Niedergeschlagenheit (HBSC Studie, 2010).
In Form der Implementierung eines Präventions- und Gesundheitsförderungsprogrammes "Lebenswert" soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Ziel von Lebenswert ist es, dass Schülerinnen und Schüler Warnsignale für Suizidgefährdung bei Mitschüler*innen (und bei sich selbst) erkennen und wie sie mit diesen Signalen umgehen sollen/können. Darüber hinaus soll die Schule sich nachhaltig im Umgang mit Suizidgefährdeten verbessern, dabei sind neben den Schüler*innen ebenfalls die Pädagog*innen, Eltern, Schulpersonal wie Schularzt, Schulwart, Schulsozialarbeiter*innen miteingebunden. Das Programm Lebenswert soll an 13 Mittelschulen durchgeführt werden.
In Form von Schülerinnenworkshops sowie Informationsabenden für Eltern, Schulungen für Pädagog*innen und schulisches Personal soll einerseits für die Thematik sensibilisiert werden, andererseits sollen Anlaufstellen innerhalb der Schule wie gatekeeper implementiert und ein darüber hinaus Netzwerk für weitere Schnittstellen wie Schulpsychologie, Schulsozialarbeiter*innen, Kinderschutzzentrum, Kriseninterventionsstelle aufgebaut werden.