Projektbeschreibung:
Österreichs Suizidpräventionsstrategie SUPRA stellte 2012 ein Maßnahmenpaket vor, das auch die Implementierung einer schulischen Suizidprävention ausdrücklich empfohlen hat. Dem soll durch das auf drei Jahre ausgerichtete Projekt Lebenswert im Bundesland Salzburg Rechnung getragen werden.
Schüler:innen sollen im Projekt Lebenswert die Warnsignale für Suizidprävention bei Mitschüler:innen und bei sich selbst erkennen und lernen, wie sie mit diesen Signalen umgehen können. Die Schule wird ganzheitlich darin begleitet, ihren Umgang mit dem Thema Suizid nachhaltig zu verbessern und niederschwellige Strukturen hinsichtlich zur Unterstützung suizidgefährdeter Schüler:innen zu etablieren. Das Projekt fand in den 7. und 8. Schulstufen von Mittelschulen und AHS statt und richtete sich an Schüler:innen, Direktor:innen und Lehrer:innen, Eltern und Erziehungsberechtigten sowie an nicht-unterrichtendes Personal der Schulen.
An jeder teilnehmenden Schule wurden mit geschulten Fachexpert:innen Workshops durchgeführt, zuvor fand an jeder Schule eine pädagogische Konferenz zur Information des Kollegiums und ein Elternabend statt. An jeder Schule wurden Lehrer:innen im Rahmen eines Gatekeeper-Trainings für das Thema ausgebildet. Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit der Schulpsychologie Krisenpläne überarbeitet und ergänzt. Im Sinne der Nachhaltigkeit und einer ganzheitlichen Betreuung wurden jährliche Vernetzungstreffen mit teilnehmenden Schulen, Kooperationspartner:innen und Expert:innen aus der Suizidforschung organisiert.
Das Projekt wurde in Kooperation mit folgenden Organisationen durchgeführt: Landessanitätsdirektion Salzburg, Christian Doppler Klinik Salzburg, SUPRA Salzburg, Bildungsdirektion und Schulpsychologie Salzburg, Schulsozialarbeit, Pädagogische Hochschule Salzburg, Kriseninterventionsstelle des Roten Kreuzes.
Ergebnisse und Fazit:
Die Evaluation des Projekts zeigte insgesamt eine hohe Gesamtzufriedenheit mit den umgesetzten Maßnahmen. Neun Schulen nahmen teil und wünschen auch weiterhin eine Projektteilnahme.
Mit den drei zentralen Maßnahmen des Projekts wurden insgesamt 1353 Personen erreicht:
• Schüler:innenworkshops (insg. 820 Teilnehmende),
• pädagogische Konferenzen (insg. 440 Teilnehmende) und
• Gatekeeperschulungen mit ausgewähltem Schulpersonal (insg. 93 Teilnehmende).
Von diesen 1353 Teilnehmer:innen haben sich 1050 Personen an der Fragebogenerhebung beteiligt, über alle Zielgruppen hinweg entspricht dies 77,6 %. Die Teilnehmenden zeigten sowohl in der Fragebogenerhebung, als auch in den Leitfadeninterviews eine hohe Zufriedenheit mit den Maßnahmen und der Vermittlung des Themas. Bei allen Beteiligten konnte das Thema Suizidprävention immer mehr ins Bewusstsein gebracht werden und eine laufende Sensibiliserung im Umgang mit dem Thema im Setting Schule erreicht werden.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit häufigen psychischen Beschwerden seit 2010 stark gestiegen ist. Suizide stellen in der Altersgruppe der 10 - 14 Jährigen die häufigste Todesursache dar. Daher wurde das Projekt lebenswert ab den 7. Schulstufen in Salzburg gestartet. Seitens der Landessanitätsdirektion Salzburg und der weiteren Kooperationspartner sollen die Projektmaßnahmen weitergeführt und ausgeweitet werden.