GoBIG 2.0

Projektbeschreibung:
Das Projekt GoBIG2.0 – Gesundheitskompetentes Triestingtal fand im Zeitraum von Jänner 2022 bis Dezember 2023 im Setting außerschulische Jugendarbeit statt und bezog das Setting Kommune bewusst in die Projektumsetzung mit ein um eine Sensibilisierung der Gemeinden auf die (psychische) Gesundheit junger Menschen zu erzielen sowie nachhaltige gesundheitsförderliche Veränderungen in der Region anzuregen.

Das Projekt beruht auf den praktischen Erkenntnissen, auf den Ergebnissen der externen Evaluierung des Vorgängerprojektes GoBIG! sowie auf wissenschaftlichen Beiträgen zur (psychosozialen) Gesundheit junger, besonders vulnerabler Zielgruppen. GoBIG2.0 zielte darauf ab, die Gesundheitskompetenz und das Gesundheitsverhalten von sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen mit und ohne Migrations-Hintergrund zu fördern und zu einer gesundheitlichen Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern beizutragen. Hierbei wurde der Fokus besonders auf die psychische Gesundheit Jugendlicher gesetzt, die durch ein niederschwelliges vielfältiges Maßnahmenbündel auf verschiedenen Ebenen eingebunden wurden. Zur Steigerung der Gesundheitsförderung der Jugendlichen fanden zahlreiche Workshops, Medienworkshops, Elterncafés und Begegnungszonen statt. Zu den zusätzlichen Zielgruppen zählten Gemeindevertreter:innen, Kultur- und andere Vereine sowie auch Eltern.

Neben der Förderung der psychosozialen Gesundheit junger Menschen, der Förderung der sozialen Vernetzung bzw. Integration, der Förderung von Erfahrung der Selbstwirksamkeit, der Entwicklung und Förderung der Möglichkeit einer aktiven Lebensgestaltung und Kompetenzen zur Bewältigung der alltäglichen Lebensführung sowie der Vorbeugung gesundheitsgefährdenden Auswirkungen von Gewalterfahrung und Gewaltausübung wurde ein Fokus auf die Verhältnisprävention gelegt werden, um auf diese Weise noch stärker den Ausbau von präventiven Netzwerken zur Förderung psychosozialer Gesundheit Jugendlicher in der Projektregion begleiten zu können sowie die Nachhaltigkeit von Angeboten im Sozialraum zu verankern. Dabei standen die Erstellung des Aktionsplans "Gesundheit und Integration", die gemeinwesenorientierte Arbeit, insbesondere die Vernetzung zu Jugend-, Gesundheits- und Migrationsgemeinderät:innen, Peer-Education und Role Models im Mittelpunkt. Den Abschluss bildete eine Tagung mit der Präsentation des Aktionsplans.

Das Projekt wurde ko-finanziert durch BKA - II/3 (Förderungen Integration) und Gemeinden.

Ergebnisse und Fazit:
Das Projekt war auf drei Gesundheitsdeterminanten gerichtet, zur Förderung der Chancengerechtigkeit von Jugendlichen. Insbesondere auf:
- Persönliche Verhaltens- und Lebensweisen
- Soziales Umfeld und Netzwerke
- Lebens- und Arbeitsbedingungen

Durch die hohe Mitgestaltung und die niederschwelligen Angebote wurden die einzelnen Projektmaßnahmen von 4.220 Jugendlichen in Anspruch genommen, dies überstieg die erwarteten Teilnehmer:innen-Kontakte um 1.700. Weiters wurden 521 Erwachsene direkt erreicht.

Auf kommunaler Ebene konnte durch den im Projektprozess entwickelten „Aktionsplan Gesundheit und Integration“ eine bewusste Auseinandersetzung mit gesundheitsförderlichen Strukturen angeregt sowie eine Basis für die weitere Umsetzung von Angeboten gesetzt werden. Besonders die Niederschwelligkeit und auch die Regelmäßigkeit der Maßnahmen, genügend Zeitressourcen für wichtige partizipative Prozesse als auch die Flexibilität der Projektmitarbeiter:innen werden als Erfolgsfaktoren gesehen. Die partizipative, niederschwellige Arbeit mit den Jugendlichen zeichnete sich oftmals durch Spontanität und hohe Flexibilität aus, welches jedoch mit einem hohen Organisationsaufwand und Flexibilitätsanforderungen der Mitarbeiter:innen verbunden war.

Projektrelevant war auch, dass die vielseitigen Maßnahmen sowohl auf Verhaltens- als auch auf Verhältnisprävention fokussiert waren. Für letztere war v.a. relevant, dass politische Entscheidungsträger:innen zahlreicher Gemeinden des Bezirks gewonnen werden konnten und sie an den Diskussionen über (psychosoziale) Gesundheit und Wohlbefinden sowie Ressourcen in den Gemeinden und in der Region teilgenommen haben.