Projektbeschreibung:
Burschen, die in benachteiligten Lebensverhältnissen aufwachsen, haben als Erwachsene schlechtere Gesundheitschancen und ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Ziel des Projekts war es, Interventionen zur jugendgerechten Gesundheitsförderung sowie zum Abbau von abwertenden Einstellungen bei Burschen (Besucher von Wiener Jugendeinrichtungen) zu setzen. Zielgruppe waren somit Burschen, die mittels speziell gestalteter Themenworkshops direkt erreicht wurden. Die Themen wurden in Abstimmung mit den Jugendeinrichtungen und partizipativ mit den Burschen ausgewählt. Aus diesem Prozess heraus wurden Anregungen für Kleininitiativen möglich, in denen die Burschen gesundheitssensible, emanzipatorische Männerbilder umsetzten. Für Mitarbeiter/innen der Jugendeinrichtungen wurden ganztägige Fortbildungen durchgeführt und um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, wurde eine Methodensammlung erstellt.
Ergebnisse und Fazit:
In 30 Einrichtungen der offenen Wiener Jugendarbeit fanden 94 Workshops zu unterschiedlichen Themen wie Sexualität und Verhütung, Gewaltprävention, Männlichkeit & Rollenbilder, Sucht, Medienkompetenz und gesunde Ernährung statt. Zusätzlich wurden 9 vertiefende Kleininitiativen zu burschenspezifischen Gesundheitsthemen umgesetzt. Darüber hinaus wurden Fortbildungen für 152 Mitarbeiter/innen der Jugendeinrichtungen durchgeführt. Die Fortbildungen umfassten Themen wie Männerbilder, Homophobie und Sexismus, Spannungsfelder in der gendersensiblen Jugendarbeit, Zwangsheirat, Analyse aktueller antifeministischer Diskurse, Körpernormen oder Geschlechterrollen und digitale Medien.
Mit dem Projekt wurden 767 Burschen, sowie 152 Mitarbeiter/innen der offenen Jugendarbeit erreicht. Letztere tragen wesentlich dazu bei, die behandelten Themen in den Einrichtungen präsent zu halten. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten wurde zu Projektende eine Methodensammlung veröffentlicht, die in den Einrichtungen weiterhin Anwendung finden wird und darüber hinaus auch anderen Organisationen zur Verfügung gestellt wird.
Das Projekt wurde mit dem Wiener Gesundheitspreis 2019 ausgezeichnet.