Gute Gesundheitsinformation Österreich

Inhaltsverzeichnis

Warum brauchen wir gute Gesundheitsinformationen für Österreich?

Ob Zeitungsartikel oder Webseite, App oder Broschüre: Gesundheitsinformationen sind allgegenwärtig und zählen zu den meist genutzten Informationsangeboten. Mit der Zahl der Angebote steigt aber nicht automatisch auch das Wissen oder die Gesundheitskompetenz der Österreicherinnen und Österreicher. Dazu braucht es qualitätsvolle, verständliche Gesundheitsinformationen. Diese sollten unabhängig, unverzerrt, geschlechtergerecht, verlässlich, verständlich und auf Evidenz basierend sein. Derzeit sind 60 Prozent der Artikel über Gesundheit und Krankheit stark übertrieben oder nicht zutreffend. Nur 11 Prozent berichten korrekt. [1]

Gute Gesundheitsinformation – Qualitätskriterien entwickelt

Die Gute Gesundheitsinformation Österreich bietet mit 15 Qualitätskriterien erstmals Standards für die Praxis, um leicht verständliche und wissenschaftlich abgesicherte Gesundheitsinformationen zu verfassen. Sie richtet sich an Personen und Organisationen, die Informationen zu Gesundheit und Krankheiten herausgeben, finanzieren, verfassen und verbreiten.

Die Kriterien der Guten Gesundheitsinformation Österreich können für die Erstellung von Broschüren, Videos und Webseiten mit Gesundheitsinformation herangezogen werden. 15 Qualitätskriterien der Guten Gesundheitsinformation Österreich >>

Der Weg zum Methodenpapier — Anleitung für Organisationen

Die 15 Qualitätskriterien können auch von Organisationen übernommen werden, die sich selbst zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsinformationen verpflichten und diese nach den 15 Kriterien ausrichten — jeweils passend für ihre Zielgruppen und gemäß ihren Möglichkeiten. Ihr Vorgehen beschreibt eine Organisation in einem Methodenpapier. Mit der Veröffentlichung auf der eigenen Website zeigt sie ihre Glaubwürdigkeit und wirkt als Vorbild. Gute Gesundheitsinformation Österreich >>

Die Gute Gesundheitsinformation Österreich

Herausgeber der Guten Gesundheitsinformation Österreich sind das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz gemeinsam mit der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz in Zusammenarbeit mit dem Frauengesundheitszentrum, Graz. Die 15 Qualitätskriterien für evidenzbasierte und geschlechtergerechte Gesundheitsinformation lassen sich zu folgenden Themen zusammenfassen:

  • Auswahl der relevanten wissenschaftlichen Quellen und Daten
  • Unverzerrte, klare Darstellung in Wort und Bild
  • Transparente und neutrale Hinweise für die Nutzerinnen und Nutzer

 

Wissenschaftlich abgesicherte, geschlechtergerechte Gesundheitsinformationen:

  • erleichtern das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen und Erkrankungen,
  • sind damit ein wichtiger Eckpunkt der gesundheitlichen Chancengleichheit,
  • ermöglichen informierte Entscheidungen für die eigene Gesundheit,
  • ersparen dem Gesundheitssystem unnötige Kosten [2],
  • entsprechen dem Stand der Forschung und sind zuverlässig,
  • und können Leben retten.

     

Zitierte Quellen:

[1] Kerschner, Bernd; Wipplinger, Jörg et al. (2015): Wie evidenzbasiert berichten Print- und Online-Medien in Österreich? Eine quantitative Analyse Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 109, 4-5, 341-349. www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1865921715001087

[2] Eichler K et al, The costs of limited Health Literacy: A systematic review, International Journal of Public Health, Vol.3, San Diego, Academic Press 2008, 204-211.