Projektbeschreibung:
Wohnservice Wien befand sich ab Anfang 2010 in einer besonders herausfordernden Situation, da es durch den Betriebsübergang der ehemaligen „Gebietsbetreuungen städtische Wohnhausanlagen“ nicht nur rein quantitativ ein massives Wachstum (beispielsweise von 50 auf 170 Mitarbeiter/innen) zu bewältigen hatte, sondern auch die organisationale Integration eines neuen Tätigkeitsbereiches. Die Mitarbeiter/innen der Wohnservice Wien GmbH sind außerdem teilweise hohen psychischen Belastungen durch den Kontakt mit „schwierigen“ Kund/innen ausgesetzt. All diese Aspekte führten dazu, dass die Geschäftsleitung ein ganzheitliches und umfassendes Gesundheitsförderungsprojekt initiierte. Das Projekt „Wir schaffen Wohlbefinden“ wurde im November 2011 mit einer Kick-Off-Veranstaltung gestartet und hatte das Ziel, nicht nur Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, sondern die Gesundheit zu stärken, das Wohlbefinden aller zu verbessern und motivierende Rahmenbedingungen zu schaffen. Insgesamt wurde das Projekt nach dem klassischen BGF-Projekt-Kreislauf abgewickelt. Die Ist-Analyse erfolgte mit SALSA (82% Beteiligung), gefolgt von extern moderierten Gesundheitszirkeln, in welchen von den Mitarbeiter/innen konkrete Maßnahmenvorschläge partizipativ ausgearbeitet wurden. In der Folge wurde ein Maßnahmenkatalog mit den Themenschwerpunkten Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Bewegungsangebote, Führungs- und Unternehmenskultur und Partizipation erarbeitet. Viele der geplanten Maßnahmen konnten bereits vollständig umgesetzt werden, für andere ist ein kontinuierlicher Prozess erforderlich. Nach einer Abschlussbefragung wurde im Jänner 2014 das Projekt mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung erfolgreich abgeschlossen.
Ergebnisse und Fazit:
Die zweite SALSA-Befragung (86% Beteiligung) im November 2013 zeigte eine deutliche Verbesserung in fast allen Bereichen. Der Endbericht zur Evaluierung bestätigte, dass es im Projektzeitraum gut gelungen war, einen hohen Sensibilisierungsgrad für die betrieblichen Gesundheitsdeterminanten bei den Mitarbeiter/innen und Führungskräften zu erzielen und zahlreiche Maßnahmen auf Verhältnis- und Verhaltensebene zu initiieren. Die Aktivitäten und Methoden des Projektes sind auf ähnliche Settings übertragbar, da das Konzept der Erhebung, Partizipation, Umsetzung und Evaluierung Gewähr für eine professionelle Vorgehensweise bietet. Während des gesamten Projektverlaufs wurde auf eine durchgängige Kommunikation über mehrere Kanäle geachtet. Besonders gut haben sich hierbei persönliche Gespräche in den Teams, sowie Informationen über das Intranet sowie die Mitarbeiter/innen-Zeitung bewährt. Für die nachhaltige Verankerung gilt es, neben der Fortführung einzelner Maßnahmen, das Projekt in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) überzuleiten, wobei hierfür die ersten Schritte bereits gesetzt wurden.