TROTZDEM GESUND - Glücksspielsucht in Familie und Freundeskreis

Projektbeschreibung:
In der Steiermark leben zwischen 4000 und 35000 Menschen mit problematischem Glücksspielverhalten. Bis zu sieben Angehörige sind im familiären, persönlichem und beruflichem Umfeld von den negativen Folgen der Sucht mit betroffen. Bei durchschnittlich drei Angehörigen verschlechtert sich als Folge jahrelanger psychischer Dauerbelastung der Gesundheitszustand massiv und sie erkranken selbst.
Mit dem Projekt TrotzdemGESUND entwickelte das Frauenservice Graz in Kooperation mit der Fachstelle für Glücksspielsucht Steiermark professionelle Unterstützungsangebote, damit Angehörige sich und ihre eigene Gesundheit schützen können.
Ein erfolgreiches psychoedukatives Entlastungsprogramm aus Bayern wurde gemeinsam mit betroffenen Angehörigen für den Einsatz in Österreich adaptiert und erprobt. Das ExpertInnennetzwerk Angehörige & Glücksspiel generiert als Austauschplattform aller Einrichtungen, die sich in der Steiermark schwerpunktmäßig mit dem Thema beschäftigen, fundiertes Wissen über die Lebenswelten von Angehörigen. Im ExpertInnennetzwerk sind neben dem Frauenservice Graz und der Steirischen Fachstelle für Glücksspielsucht auch die Schuldnerberatung Steiermark, Jukus, der Werkstatthof (JAW) und Vivid vertreten.
Schulungen für Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales bringen die besonderen Herausforderungen, vor denen Angehörige stehen und wie sie unterstützt werden können, einem breitgefächerten Spektrum von MultiplikatorInnen näher. Im Projekthandbuch werden die Arbeitsergebnisse aus Netzwerk, Angehörigengruppe und Fortbildungsprogramm der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die im Rahmen des Projekts erhobenen Daten stehen als Pilotstudie zur Verfügung.
Um schwer erreichbare hoch belastete Zielgruppen um Setting des Gesundheits- und Sozialbereiches zu erreichen, empfiehlt es sich, alle relevanten AkteurInnen in die Angebotsentwicklung mit einzubeziehen, dauerhafte Netzwerke aufzubauen und Projektergebnisse öffentlich zugänglich zu machen. Ganzheitliche, multiprofessionelle und einrichtungsübergreifende Zugänge ermöglichen im Bereich der Gesundheitsförderung langfristige Sensibilisierungs- und Enttabuisierungsprozesse.
 
Ergebnisse und Fazit:
Das Projekt kann ein Konzept zur Unterstützung von Angehörigen von Glückspielsüchtigen vorlegen, welche getestet und anhand der Erfahrung bearbeitet wurde. Es liegen in Form eines kompakten Handbuches zusammengefasst relevante Themen, wie. z.B. familienrechtliche Fragen, Fragen zur Verschuldung etc. vor.
In der Steiermark konnte ein Netzwerk rund um Suchtfragen noch mit einem weiteren Aspekt verbreitert werden.
Es ist eine Herausforderung Angehörige von Glückspielsüchtigen zu erreichen. Kann man sie zur Teilnahme an dem vorliegenden Entlastungsprogramm gewinnen, können sie sehr profitieren, da es zur persönlichen Stärkung beiträgt. Wichtig ist daher ein breites Netzwerk an MultiplikatorInnen zu sensiblisieren, um die Zielgruppe besser ansprechen zu können.