Projektbeschreibung:
Die familiäre Betreuung von Menschen mit Demenz stellt neben physischen und finanziellen Problemen eine enorme psychische Belastung dar. Durch den hohen Zeitaufwand sind pflegende Angehörige häufig isoliert. Daher waren es die Ziele des Projekts „Treffpunkt Zeitreise“, Angehörige von Menschen mit Demenz zu unterstützen, zeitliche Entlastung und psychosoziale Unterstützung zu generieren und Erkenntnisse für den Ausbau an niederschwelligen Angeboten zu gewinnen. Dies sollte durch das Stärken von familiären Aspekten und das Anbieten von Freizeitaktivitäten für Menschen mit Demenz als Entlastung für die Angehörigen im sog. Modell des „Café Zeitreise“ erfolgen, sowie in moderierten Gesprächsgruppen zu Fragen der Entlastung im Alltag und mehrstündigen (kostenpflichtigen) Entlastungsdiensten zu Hause gelingen.
Die Umsetzung erfolgte in den Wiener Bezirken Josefstadt und Hernals sowie im südlichen Niederösterreich (Wiener Neustadt).
Ergebnisse und Fazit:
Im Projekt wurden 648 Familien und rund 500 MultiplikatorInnen (wie Ärztinnen und Ärzte, ApotherkerInnen, PfarrmitarbeiterInnen etc.) direkt sowie weiter 200 Personen über Information indirekt erreicht. Die Projektergebnisse zeigen, dass die individuelle Beratung am häufigsten in Anspruch genommen wurde. Das Verbinden von Angehörigengesprächsgruppen und Betreuungsgruppen in einem Angebot beim „Café Zeitreise“ hat sich sehr bewährt. Sowohl Angehörige als auch Freiwillige beobachten laut der Evaluation, dass die teilnehmenden Menschen mit Demenz von dem Angebot profitieren. Der Einsatz von Freiwilligen zur Unterstützung und Gegenmaßnahme zur Isolation von Menschen mit Demenz wurde als möglich und sinnvoll bewertet. Ebenso wurde die Schulung und Begleitung der Freiwilligen als unabdingbar beschrieben.
Regionale Unterschiede waren auffallend: In Niederösterreich war es ungleich schwieriger, Ehrenamtliche zu finden und Menschen mit Demenz kamen in wesentlich späteren Phasen zum „Café Zeitreise“, was auch zu einer größeren Fluktuation bei Angehörigen und Betroffenen führte.
Im Zuge des Projekts fanden sowohl in den zwei beteiligten Wiener als auch in den beiden Niederösterreichischen Bezirken erfolgreiche Anregungen bezügliche einer Vernetzung im Sinne von „demenzfreundlichen Bezirken“ statt.