Nach vier Treffen der Kritischen Freunde Gesundheitsfördernder Schulen in Gießen, Luzern, Bozen und Luxemburg zwischen 2009 und 2012 in Form einer kollegialen Reflexion von Projekten, Programmen und Netzwerken der jeweiligen Gastgeber wurde 2014 die Idee entwickelt und erstmals umgesetzt, mit den Mitteln einer Ideenwerkstatt (ThinkTank) über Zukunft und Visionen in Bezug auf die Gesundheitsfördernden Schulen nachzudenken.
Die „Kritischen Freunde“ setzen sich aus Teilnehmenden zusammen, die sich in ihren Ländern und Regionen beruflich mit Gesundheitsförderungs- und Bildungsfragen befassen, indem sie in ihren Rollen die Entwicklung Gesundheitsfördernder Schulen initiieren und unterstützen. Dabei vertreten sie sowohl Bildungsministerien, Hochschulen, Weiterbildungsinstitutionen und Schulämter (Aufsicht und Beratung) als auch Gesundheitsdienste/-ämter und Stiftungen. Einige Teilnehmende sind alle KoordinatorInnen für Gesundheitsförderung und Schulentwicklung bzw. für Netzwerke Gesundheitsfördernder Schulen in ihrem Land oder ihrer Region zuständig.
Generell sollte bei diesen Think Tanks ein Thema behandelt werden, das für das jeweilige Gastgeberland von Interesse ist und die ExpertInnen aus Deutschland, der Schweiz, Südtirol, Österreich und Luxemburg arbeiten dann in kleinen Runden zu diesem Thema. Zu Beginn werden von Österreichischen ExpertInnen kritische Fragen formuliert, die im Laufe der drei Tage behandelt werden sollen.
Für den 3. Think Tank in Graz wird das Generalthema „Gesunde Vielfalt - Herausforderungen und Lösungsansätze für eine chancengerechte Bildung“ lauten, die geplanten Unterthemen sind Folgende:
Unterthemen bzw. Workshops: (Berufs)Ausbildung als Lernfeld für (sub)kulturelle Vielfalt?: Unterricht als Zerreißprobe? Über die Widersprüche zwischen Standards, Heterogenität, individueller Förderung und
gesellschaftspolitischer Anforderungen; Chancengerechtigkeit durch Gemeinschaftsverpflegung? Außerdem wird in Impulsbeiträgen der theoretische Rahmen abgesteckt und der Raum für kritische Fragen und neue Perspektiven geöffnet: Impuls 1: Bildung für alle zwischen Vielfalt und Einfalt, Heterogenität und Standards im Spiegel von Entwicklungspsychologie, Hirnforschung& CoImpuls 2: Ungleich, na und? Chancengerechtigkeit im Spiegel von Milieutheorien, Sinusmodellen und HBSC Impuls 3: „Menschlich, allzu menschlich“. Gemeinsames und Trennendes im Spiegel von Kulturtheorien und -begriffen. Mit Hilfe der Methode der Formulierung von kritischen Fragen und der Exkursion in die verschiedenen Settings sollen neue Strategien und Visionen entwickelt werden, um der Herausforderung Vielfalt im Setting Bildugnseinrichtung auch auf vielfältige salutogene Weise begegnen zu können. Als Produkt des Think Tanks sollten regional und überregional (deutschsprachiger Bildungsraum) verwertbare Erkenntnisse und Ergebnisse entstehen, welche die Weiterentwicklung der schulischen Gesundheitsförderung unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeit ermöglichen. Die erwartete Anzahl der TN beträgt ca. 40-50 Personen. KooperationspartnerInnen sind: Der Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungen, die Schulservicestelle der STGKK, die Pädagogische Hochschule und die KPH Steiermark, der Landesschulrat für Steiermark und das Land Steiermark (Ressorts Bildung und Gesundheit).