Der Inhalt der Tagung wird aus dem call for abstracts (siehe unten) deutlich.Zielsetzung:Wissenschaftlicher Austausch, Wissensweitergabe, Weiterbildung für MultiplikatorInnen der Gesundheitsförderung, Inhaltlicher Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.Setting: Universität, Zielgruppen: WissenschaftlerInnen, MultiplikatorInnen aus der Gesundheitsförderung, Studierende, stakeholderInnen aus der Praxisgeplante Aktivitäten und Methoden: Konferenz mit Vorträgen und workshops sowie einer größeren, öffentlichen Abendveranstaltungzentrale KooperationspartnerInnen des Projektes: die oben angeführten KollegInnen anderer Universitäten, der FH und von FORBA
Call for Abstracts für den Dreiländerkongress 2018 zum Thema Soziologische Analysen von Arbeit, Alter und Gesundheit der Fachvertretungen; Sektion Medizin- und Gesundheitssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie; Sektion Gesundheits- und Medizinsoziologie der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie; Forschungskomitee Gesundheitssoziologie der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie e.V.
5./6. April 2018 (Donnerstag/Freitag)
Ort: Karl Franzens Universität Graz / Österreich
Forschung zum Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit haben lange Tradition in Gesundheitssoziologie. Dabei wird Arbeit als eine der zentralen gesellschaftlichen Determinanten von Gesundheit und Krankheit verstanden: Die Auswirkungen von Arbeitsinhalten und gesellschaftlich gestalteten Arbeitsbedingungen auf Gesundheit sind ein wichtiger Forschungsbereich.
In den letzten Jahren ist zunehmen das Alter in die Aufmerksamkeit der Forschung gerückt. In einer Gesellschaft mit einer alternden Bevölkerung stellt sich die Frage, was die Arbeitswelt zur Zerstörung oder aber Erhaltung von Arbeitsfähigkeit auch mit steigendem Lebensalter beiträgt bzw. beitragen könnte. Denn die Beteiligung an Arbeitsprozessen ist nicht nur belastend, sondern zunächst auch Voraussetzung für Einkommen und Status, generell für den Zugang zu vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen, und kann eine wesentliche Quelle von sozialer Anerkennung, Sinnerleben und Selbstwertgefühl sein.
Ein sorgsamer Umgang mit den gesundheitlichen Ressourcen Älterer als Grundlage für Arbeitsfähigkeit ist vor dem Hintergrund von angespannten Pensionssystemen, steigender (Langzeit-) Arbeitslosigkeit gerade auch von älteren Menschen, aber auch Interesse an Erhaltung von Lebensqualität bis ins höhere Alter Gebot der Stunde.
Gefragt sind dabei nicht nur Beschreibungen des aktuellen Zustands und aktueller Entwicklungstrends, sondern vor allem auch Wissen über mögliche Interventionen, die Arbeitsfähigkeit verbessern oder zumindest erhalten helfen können.
Eine Vielzahl von epidemiologischen Studien zeigen den Zusammenhang von belastenden Arbeitsbedingungen und einem schlechten psychischen wie physischen Gesundheitszustand. Besonders ältere ArbeitnehmerInnen scheinen davon in verstärktem Ausmaß betroffen. Es gibt Hinweise, dass Belastungen der Arbeitswelt mit zunehmendem Alter nicht nur subjektiv stärker empfunden werden, sondern sich auch direkter in einer objektiven Verschlechterung der Gesundheit niederschlagen.
Aktuelle Studien zeigen, dass rund die Hälfte der unselbständig Beschäftigten in Österreich es auf Grund hoher Belastungen für unwahrscheinlich halten, bis zum
regulären Pensionsantrittsalter in ihrem Beruf tätig sein zu können. Gleichzeitig wird als gesellschaftliche Herausforderung diskutiert, wie Arbeitsbedingungen nachhaltig gestaltet und die Arbeitsfähigkeit von ArbeitnehmerInnen erhalten werden können. Gleichzeitig ist festzustellen, dass neben der gesellschaftlichen Diskussion um Erhaltung der Arbeitsfähigkeit im Alter der Druck für die Unternehmen, ältere ArbeitnehmerInnen zu halten, aufgrund des technologischen Wandels konstant niedrig bleibt und sich frühere Prognosen, dass ältere Arbeitnehmer wegen des demographischen Wandels zunehmend bedeutender werden, sich bisher noch nicht bewahrheitet haben.
Die Tagung soll Raum bieten einerseits für theoretische wie qualitative und/oder quantitative empirische Beiträge zum Thema Arbeit und Gesundheit im Allgemeinen Andererseits wird aber auch spezieller dazu eingeladen den Faktor Alter (in seinen unterschiedlichen Ausprägungen) in Analysen und Interpretationen einzubeziehen. Es sind unter anderem Beiträge willkommen, die sich mit den altersspezifischen Auswirkungen unterschiedlichster Arbeitsverhältnisse auf Gesundheit/Krankheit und das Wohlbefinden auseinandersetzen (regional wie auch im internationalem Vergleich), sowie sich der Frage widmen, wie Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Altersgruppen individuell erlebt werden. Darüber hinaus sind Analysen zum Thema Work-Life- Balance in Zusammenhang mit der Gesundheit (in verschiedenen Lebensphasen) aber auch
Analysen zum Thema Gesundheit als eine der relevanten Determinanten der Arbeitsfähigkeit (älterer) ArbeitnehmerInnen willkommen.
Herzlich willkommen sind auch Beiträge, die sich dem Thema Arbeit und Gesundheit unter Berücksichtigung von Themen wie sozialer Ungleichheit, Chancengleichheit und Migration widmen.