Suchtprävention

Beim vorliegenden Projekt handelt es sich um ein Suchtpräventionsprojekt im Krankenhaus Wiener Neustadt, welches über einen Zeitraum von sechs Jahren in Kooperation mit dem Anton Proksch Institut durchgeführt werden soll. Tragischer Ausgangspunkt für das Projekt waren zwei Todesfälle in der Belegschaft aufgrund von Medikamentenmissbrauch. Die hohen Belastungen, welchen alle Berufsgruppen eines Krankenhauses ausgesetzt sind, führen immer wieder zu Alkohol- und Medikamentenmissbrauch im Berufsalltag.

Die Projektgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, eine Enttabuisierung des Themas Sucht in der gesamten Belegschaft sowie eine Veränderung der Trinkgewohnheiten und des problematischen Medikamentenkonsums bzw. der Unternehmenskultur herbeizuführen. Darüber hinaus sollen Hilfestellungen bei Suchtproblemen am Arbeitsplatz angeboten werden.

Nach umfassender Sensibilisierung aller ArbeitnehmerInnen durch laufende Informationen (Aktionstage, Intranet, Betriebszeitung, Besprechungen etc.) wird eine Bestandsaufnahme der „Trink- und Medikamentengewohnheiten“ im Betrieb durchgeführt. Entsprechende gesundheitsförderliche Maßnahmen sollen entwickelt werden. Nachdem eine Kriseninterventionsgruppe durch die Projektgruppe gebildet wurde, sollen sowohl für MitarbeiterInnen als auch für Vorgesetzte Schulungsmaßnahmen zu Themen wie Gesprächsführung, Co-Abhängigkeit etc. gesetzt werden. Des Weiteren ist die Entwicklung von Richtlinien für suchtkranke MitarbeiterInnen, eines Stufenplans (Vorgangsweise bei Abhängigkeit von MitarbeiterInnen) sowie eines Wiedereingliederungsprogramms für MitarbeiterInnen, die ein Entzugsprogramm absolviert haben, geplant.

Im Sinne der Nachhaltigkeit sollen die Schulungsmaßnahmen für neue MitarbeiterInnen und Führungskräfte nach Projektabschluss fortgeführt werden, die Projektgruppe bleibt als Kriseninterventionsgruppe bestehen und wird dreimal jährlich ihre Sitzungen fortführen.