Das bereits in mehreren deutschen Städten implementierte Gewaltpräventionsprojekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ wurde mit Jahresbeginn 2019 durch den Verein AÖF - Autonome Österreichische Frauenhäuser als Pilotprojekt in den 5. Wiener Gemeindebezirk nach Österreich geholt. Übergeordnetes Ziel von StoP war und ist es, ein großes Bewusstsein über häusliche Gewalt an Frauen und Kindern zu schaffen und die Zivilgesellschaft durch Informations- und Aufklärungsarbeit sowie durch öffentlichkeitswirksame Aktionen für Anzeichen von Partnergewalt bzw. häuslicher Gewalt zu sensibilisieren, Isolation und Schweigen zu brechen, praktische Unterstützung zu geben sowie Interventionsbereitschaft und Zivilcourage zu fördern.
Im Rahmen des Projektes wurden zahlreiche Aktivitäten erfolgreich umgesetzt. Herzstück des Projektes war die aktivierende Bewohner:innen-Befragung, die vor allem zur Sensibilisierung und Aufklärung sowie folgend zur Einladung der Nachbarschaft zu den weiteren Projektaktivitäten genutzt wurden. Die regelmäßig eingeführten Frauentische waren sehr gut besucht. Nachbarinnen haben sich zahlreich gemeldet und sich aktiv in die Projektarbeit eingebracht. Erwähnenswert sind hierbei die StoP-Anlaufstelle und der StoP-Flohmarkt, aber auch die politische Arbeit, die sie geleistet haben und unter anderem durch Initiativen von teilnehmenden Frauen angeregt wurden. Trotz besonderer Herausforderungen in der Arbeit mit Männern hat sich jedoch auch hier eine Kerngruppe von aktiven Männern herausentwickelt, die sich regelmäßig getroffen haben. Mittels Workshops und einer groß angelegten medialen Bewusstseinskampagne wurden auch Kinder und Jugendliche in das Projekt einbezogen. Jugendliche wurden u.a. zu Multiplikator:innen gegen Partnergewalt ausgebildet und können somit dieses Wissen in ihren Freundeskreisen, Schule, Familie und Communities weitergeben.
Das Konzept ist gut gelungen und hat große mediale und öffentliche Aufmerksamkeit erzielt. StoP ist eine Gewaltpräventionsprojekt mit vielen positiven und wirksamen Elementen. Es holt die Menschen aus der Ohnmacht heraus und bringt sie hin zum Handeln. Das Projekt hat gezeigt, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine gewaltfreiere Gesellschaft mitzugestalten. Positiv zu erwähnen ist, dass StoP mittlerweile auf 15 weitere Standtorte in Österreich übertragen wurde.
Ko-Finanziers des Projektes waren WIG - Wiener Gesundheitsförderung, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, RD Foundation, HiL Foundation, IfEP sowie die Volksanwaltschaft.