STARTHilfe - Tools zur Selbsthilfe für Jugendliche („Eingereicht zum BMSGPK Projektcall Psychosoziale Gesundheit“)

Jugendliche
mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, die Gewalt oder Instabilität erleben,
sind im Alltag mit vielen herausfordernden Gefühlen konfrontiert. Wie damit
umgehen, wenn die Wut kommt, wenn tragische Bilder immer wieder kommen, wenn in
der Nacht kein Schlaf kommt? Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation
von Kindern und Jugendlichen deutlich verschlechtert. Isolation und
eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten hat die Jüngeren in der Gesellschaft
besonders hart getroffen – für geflüchtete Kinder und Jugendliche in einem noch
größeren Ausmaß, weil aufgrund vieler Faktoren wie Sprache, Fehlinformationen,
eingeschränktem Zugang zu Informationen und Infrastruktur die Unsicherheit und
somit psychische Belastung während der Pandemie noch größer als ohnehin schon
waren.

Eine
Therapie ist für viele Jugendliche zu abstrakt und hochschwellig. Das Programm
START (Stress - Traumasymptoms - Arousal - Regulation – Treatment) von Andrea
Dixius und Eva Möhler hilft, Jugendlichen ein „Werkzeug“ in die Hand zu geben,
mit dem sie sich selber helfen können, im Alltag mit diesen unangenehmen
Gefühlen umzugehen. Durch das Erlernen von konkreten Skills wie
Entspannungstechniken passiert u.a. rasche Reduktion akuter Symptomatik, es
dient der Prävention und Stabilisierung in akuten emotionalen Krisen. Mit
STARTHilfe soll das Programm in Tirol etabliert werden.

Gemeinsam
mit unseren Kooperationspartner:innen setzen wir uns seit Jahren für die
psychosoziale Versorgung von geflüchteten Jugendlichen ein. Aus unserer
Erfahrung wissen wir um den Bedarf an nachhaltigen Angeboten. STARTHilfe gibt
Jugendlichen etwas mit, das ihnen nicht mehr genommen werden kann. Gerade
geflüchtete Jugendliche erleben Einsamkeit und Gewalt, besonders verstärkt
durch Corona, und sind oft mit ihren negativen Gefühlen alleine gelassen, die
sich destruktiv auswirken.

In Tirol gibt
es keine niederschwelligen psychosozialen Angebote für die Zielgruppe der
Jugendlichen. START ist ein solches Angebot, das mit einfachen Mitteln
Jugendliche erreicht, die keine Therapie annehmen können und wollen. START
nützt die Ressource der Peer-Gruppe, indem die Jugendlichen innerhalb der
Gruppe voneinander lernen.