Schulsozialarbeit trifft Gesundheitsförderung - Life Skills in der Schule

Die Coronapandemie hat die Schule als sozialen Ort, der grundlegend wichtig für das Wohlergeben von Kindern
und Jugendlichen ist, deutlich werden lassen. In der Erhebung der psychischen Gesundheit der österreichischen
Bevölkerung zeigt die jüngste Bevölkerungsgruppe (16-29 Jahre) die schlechtestes Werte in Bezug auf
Depressivität, Angst, Suizidalität und Gewalterfahrungen auf. Ein Auftragsprojekt des BMBWF beantwortete die
Frage, was Schulen und Schulbehörden tun können, um Schüler_innen zu unterstützen mit der Feststellung,
dass ein „Zurück zur Normalität“ nicht als „Back to Business as usual“ verstanden werden sollte, sondern dass
jeder Schulstandort aus einem Ideenbündel die für diese Schule passendsten Angebote umsetzen sollte. Zu den
Ideen, die genannt wurden, und die wir mit unserem Projekt aufgreifen möchten, zählen „emotionales
Wohlbefinden als zentrales Ziel“ und „Stärkung des Wir-Gefühls“ sowie die Schulentwicklung in Richtung
„resiliente Schule“ zu steuern (siehe Download https://www.wohlfuehl-pool.at/webinare/die-corona-chance-sieben-schritte-zur-resilienten-schule/.)
Unser Projekt stützt sich sowohl auf die Förderung von
Resilienzfaktoren, als auch die von der WHO aufgeführten Life Skills und besteht aus vier Teilen: • Klassenrat für Unterstufe: Die Entwicklung des Konzepts für den Klassenrat wird partizipativ gestaltet.
Die KV erhalten hierfür eine Schulung, um sich mit der Umsetzung des Klassenrates vertraut zu machen. Für die
Eltern werden Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt. Den zeitlichen Rahmen bieten die Stunden im
„Sozialen Lernen“, die standardmäßig zehnmal pro Semester in den 3. Klassen abgehalten werden. Für alle Schüler_innen, Lehrpersonen und Eltern gibt es eine Anlaufstelle um persönliche Fragestellungen noch vertiefend im Einzel- oder Kleingruppengesprächen bearbeiten zu können. 
 • Debattierclub für Oberstufe: Die Kompetenzen des Klassenrats sollen in der Oberstufe in Form eines
Debattierclubs erweitert werden. Eine kritische/kontroverse Auseinandersetzung mit schulischen,
gesellschaftlichen, politischen und (Zeit-)geschichtlichen Themen soll gefördert werden, sowie Kommunikation,
Selbstmanagement und Mitbestimmung. Die Entwicklung des Konzepts für den Debattierclub wird partizipativ
gestaltet. 
• Familienkonferenz: Parallel zu den schulischen Anboten erhalten die Eltern Information und Unterstützung für
zur Etablierung einer „Familienkonferenz“ für zu Hause.
 • Durch verschiedene Tools sollen alle Erfahrungen und Vorgehensweisen für andere Schulen zur Verfügung
gestellt werden: Erklärvideos (Youtube), Webinare, schriftliche Unterlagen, Podcasts. 
Lernziele (im Zusammenhang mit Resilienzfaktoren und Life Skills) des Klassenrats und Debattierclubs:  • Einen gemeinsamen Weg für ein Miteinander in der Klasse finden - Wünsche/Bedürfnisse zum Ausdruck bringen  • Verantwortung übernehmen - Eigenverantwortliche Erarbeitung von Problemlösungen • Kritisches und kreatives Denken • Bindung an die Schule – sich wohlfühlen, mitgestalten • Auf eignes emotionales Wohlbefinden achten (Selbstfürsorge) 
Weitere Projektziele des Debattierclubs im Zusammenhang mit Resilienzfaktoren und Life Skills: • Positionierung zu gesamtgesellschaftlichen Fragestellungen und Einnahme von verschiedenen Blickwinkeln • Unterstützung für die gewählte Schüler_innen-Vertretung durch Mitwirkung der Klassenräte bzw. des
Debattierclub an Fragestellungen, die die gesamte Schule betreffen • Förderung von Partizipationsmöglichkeiten sowohl schulintern wie extern.  
 Weitere Projektziele:  • Information für Eltern zur Methode der „Familienkonferenz“- Begleitung/Austausch bei der freiwilligen
Erprobung • Eine Anlaufstelle für weiterführende Problemstellungen soll zur Verfügung stehen• Tools, die Projektmethoden und -ergebnisse für andere, interessierte Schulen zusammenfassen, werden zur
Verfügung gestellt