Aktuelle Untersuchungen zur Raumnutzung und zum Spielverhalten von Kindern und Jugendlichen belegen, dass Mädchen und Jungen öffentliche Räume auf unterschiedliche Art und Weise nutzen. Während männliche Kinder und Jugendliche ein weiträumigeres Bewegungsverhalten forcieren, setzen Mädchen eher einen Schwerpunkt auf die kommunikative Interaktion. Schulräume haben daher einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Sozialisation und Entwicklung von Kindern. Über die unterschiedlichen Nutzungen werden laufend auch Geschlechterstereotype reproduziert und Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern aufrechterhalten.
Diese Studie soll an 20 Schulen (Volks-, Haupt- und Allgemeinbildende Höhere Schulen) in Wien und der Steiermark die geschlechterspezifischen Differenzen in der Raumnutzung analysieren. Gleichzeitig sollen Kriterien und Faktoren erforscht werden, die das Bewegungsverhalten in schulischen Freiräumen beeinflussen.
Zur Anwendung kommen Methoden der qualitativen Sozialforschung (wie teilnehmende Beobachtungen, Interviews, Dokumentenanalyse) und der Freiraumkartierung. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen werden gemeinsam mit den SchülerInnen diskutiert und Lösungsansätze im Rahmen eines Workshoptages erarbeitet. Auch die LehrerInnen werden in Form von Workshoptagen partizipativ in den Prozess eingebunden.
Aufbauend auf den Analysen der erhobenen Daten werden Empfehlungen für eine geschlechtersensible Gestaltung der schulischen Freiraumflächen entwickelt. Um Nachhaltigkeit zu erlangen, wird die Einbindung der Ergebnisse in Aus- und Fortbildungsmodule von LehrerInnen angestrebt.