Schlau sein - Gesund essen

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Schlau sein – Gesund essen“ hatte zum Ziel, verhaltens- und verhältnisoptimierende Maßnahmen hin zu einer gesunden Ernährung im Setting der ganztägig geführten Volksschule zu setzen. Um dies zu erreichen, standen mehrere Ziele im Zentrum des Projekts, insbesondere die partizipativ nachhaltige Förderung von Ernährungskompetenz der Kinder, aber auch der Freizeitpädagog:innen. Im Sinne einer nachhaltigen Wirkung der Projektmaßnahmen wurde die Integration des Themas und der Erkenntnisse im Aus- und Fortbildungscurriculum der Freizeitpädagog:innen angestrebt. Den teilnehmenden Schulen wurden praxisorientierte Materialien zur Umsetzung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde das Angebot der Gemeinschaftsverpflegung in den Schulen optimiert.

Zur Zielerreichung wurden zahlreiche Maßnahmen auf mehreren Ebenen des Settings Schule durchgeführt. Um die Ernährungskompetenz von Schüler:innen sowie (Freizeit-)Pädagog:innen zu stärken, wurden großteils Workshops und Maßnahmen in Form eines Stationenbetriebes durchgeführt und praxisorientierte Materialien für die Zielgruppe Kinder und Pädaog:innen zur Verfügung gestellt. Die Freizeitpädagog:innen nahmen zudem an Schulungen der Aus- und Fortbildung teil. In jeder Schule wurden ein oder zwei Freizeitpädagog:innen zu sogenannten Ernährungsbeauftragten ausgebildet, die bei regelmäßigen, schulübergreifenden Vernetzungstreffen dabei waren und für zahlreiche ernährungsbezogene Aktivitäten in den einzelnen Schulen sorgten. Zusätzlich wurden die Eltern einbezogen, die beispielsweise gemeinsam mit ihren Kindern an Kochaktivitäten teilnahmen. Auch der Optimierung der Gemeinschaftsverpflegung wurde ein hoher Stellenwert beigemessen, nach der Erhebung der Verpflegungssituation an den einzelnen Schulen fanden Beratungstermine und Schulungen statt.

Das Projekt wurde zwischen Jänner 2020 und Juni 2023 von der Wiener Gesundheitsförderung – WiG in elf teilnehmenden, ganztägig geführten, Volksschulen im 02., 20. und 21. Wiener Gemeindebezirk umgesetzt. Mit der operativen Durchführung war die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung und moderne Ernährung (AGmE) beauftragt.

Kooperationspartner:innen waren die Bildungsdirektion Wien, der Landesverband Wien der Elternvereine an verpflichtenden öffentlichen Bildungseinrichtungen, die Pädagogische Hochschule Wien, die Volkshochschule Brigittenau und Bildung im Mittelpunkt. Mit der Evaluierung des Projekts war das Institut für systemische Organisationsforschung beauftragt.

Ergebnisse und Fazit:

Das Interesse und der Bedarf der Schulen an Themen rund um gesunde Ernährung war sehr groß. Mit zahlreichen Projektmaßnahmen, darunter auch schulinterne Kleinprojekte, konnten rund 3770 Schüler:innen, 300 Eltern/Erziehungsberechtigte und 200 (Freizeit-)Pädagog:innen in elf ganztägig geführten Volksschulen erreicht werden. Durch die Auswahl der Bezirke, des Schultyps und der Zielgruppe konnte das Projekt auch zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit beitragen. Für die zentrale Zielgruppe der Freizeitpädaog:innen war das Thema gesunde Ernährung ein neues Wissensfeld, das bisher in ihrer Aus- und Fortbildung nicht integriert war. Gleichzeitig nehmen sie aber eine zentrale Rolle ein. Es ist gelungen, in Kooperation mit Bildung im Mittelpunkt das Kinder essen gesund - Curriculum zur gesunden Ernährung als verpflichtende Weiterbildung für die Freizeitpädagog:innen aufzunehmen, sodass künftig auch jene Freizeitpädagog:innen zum Thema geschult werden, die bislang nicht ins Projekt eingebunden waren.

Die Freizeitpädagog:innen als Hauptansprechpartner:innen an den Projektschulen zu wählen hat sich daher aufgrund ihres großen Wissensschatzes zu Verpflegungsthemen und ihres engen Kontaktes zu den Schüler:innen als sinnvoller Ansatz für Gesundheitsförderung in der Schule erwiesen. Zudem zeigte sich, dass es gerade in krisenreichen Zeiten wichtig ist, die Schulen noch servicierender zu unterstützen. Ein zentraler Erfolgsfaktor war es, bei den geplanten Maßnahmen sehr bedarfsorientiert zu agieren und schulspezifische Lösungen für eine praktikable Umsetzung zu entwickeln.