Rund(um) g'sund

Das Gesundheitsförderungsprojekt „rundum g‘sund“ ist ein Projekt zur geschlechts- und kultursensiblen Gesundheitsförderung bei Adipositas, das verhaltens- und verhältnisorientierte Ansätze und Maßnahmen umfasste. Für Frauen, Männer und Kinder, mit und ohne Migrationshintergrund, wurden zielgruppenspezifische Gruppenprogramme entwickelt und umgesetzt. Parallel dazu verfolgte das Projekt eine Reihe von verhältnisorientierten Zielset-zungen, die im Dienste der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung sowie der Kooperation und der Vernetzung, als auch der Weitergabe von Erfahrungswissen dienten.
Das Projekt orientierte sich an den Qualitätskriterien für Adipositasprogramme und umfasste die Bereiche Ernährung, Bewegung und psychosoziale Aspekte des Lebensstils, die in 8,5 monatigen Kursen behandelt wurden.
Auf der Verhältnisebene standen drei Zielsetzungen im Vordergrund. Es waren dies die Initi-ierung einer strukturierten Kooperation und Vernetzung im Kontext von Adipositas durch die Etablierung des „Wiener Forums Übergewicht und Adipositas“, weiters der Aufbau einer Ho-mepage für Betroffene, Interessierte und Multiplikator/innen sowie die Entwicklung der Me-thodensammlung „rundum gsund“ als Handbuch für Expert/innen.
Im Rahmen der Vernetzungsplattform des „Wiener Forums Übergewicht und Adipositas“ fanden unter Einbeziehung von Expert/innen und politischen Entscheidungsträger/innen zwei Veranstaltungen statt, die jeweils bei rund 100 Teilnehmer/innen auf großes Interesse stießen. Zu Projektende fand eine Fachtagung in Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse statt, die sich mit der Frage der Verortung der Thematik Adipositas im Spannungsfeld zwischen Gesundheitsförderung und Krankenbehandlung beschäftigte.

Ergebnisse und Fazit:
Das Projekt „rundum gsund“ wurde umfangreich mittels qualitativer und quantitativer Methoden evaluiert, wobei festgehalten wurde, dass auf allen Ebenen der quantitativen Befragung eine positive Entwicklung in Richtung Verbesserung der untersuchten Parameter (z.B. BMI, Bauchumfang, Veränderung im Essverhalten, Lebensqualität, Veränderung der Ernährungspräferenz, Erhöhung des Selbstwerts) festgestellt wurde. Damit konnten die definierten Ziele bei den Teilnehmer/innen nahezu durchgängig erreicht werden.
Auf der Verhältnisebene konnten sowohl eine breite Öffentlichkeit, als auch Multiplikator/innen im Gesundheits- und medizinischen Arbeitsumfeld erreicht werden. Durch die Erstellung einer umfangreichen Sammelmappe wurden Informationen über Adipositas und Methodik im Bereich der Adipositasprävention zur Verfügung gestellt. Das „Wiener Forum Übergewicht und Adipositas“ wurde als eine Fortbildungs- und Vernetzungsplattform für Mediziner/innen, Psycholog/innen, Psychotherapeut/innen und für Personen, die im Ernährungs- und Bewegungsbereich tätig sind, initiiert. Damit wurden Institutionen, Entscheidungsträger/innen, Akteur/innen aller Berufsgruppen sowie Betroffenenvertreter/innen angesprochen, die sich mit Übergewicht und Adipositas befassen, um einen Austausch zu ermöglichen und die Entwicklung von Synergieeffekten sowie die Verbesserung von Betreuung und Prävention zu fördern.
Ein weiterer Erfolg des Projekts liegt in der Nachhaltigkeit und dem Fortbestehen vieler Kooperationen, die im Projektzeitraum aufgebaut wurden. Großes Interesse an der Fortführung einiger Projektmodule sowie des „Wiener Forums Übergewicht und Adipositas“ hat die WGKK gezeigt.