Bei diesem Projekt handelt es sich um eine wissenschaftliche Studie, deren Ausgangspunkt der geringe Anteil regelmäßig körperlich aktiver Menschen in der österreichischen Bevölkerung ist. Es stellt sich die Frage, wie man inaktive oder sporadisch aktive Menschen unterstützen kann, sich im Alltag mehr zu bewegen. Erste Studien weisen darauf hin, dass günstige umweltbezogene Rahmenbedingungen die Häufigkeit des Zu-Fuß-Gehens erhöhen. In Bezug auf das Radfahren wurden diese Zusammenhänge bisher allerdings noch kaum untersucht.
Die Studie hat zum Ziel, Korrelationen zwischen individuellen, sozialen und vor allem umweltbezogenen Faktoren und dem Radfahren als Fortbewegungsform bei Erwachsenen der Stadt Graz zu erfassen. Basierend auf den Studienergebnissen wird darauf abgezielt, Interventionsmaßnahmen zur Steigerung des Radfahreranteils zu entwickeln, welche durch die Bewegungsförderung auch die urbane Umweltqualität verbessern sollen.
Mit der Methode der Befragung wird eine repräsentative Stichprobe der 15-60-jährigen Wohnbevölkerung der Stadt Graz zu ihren Einstellungen zum Radfahren, ihren sozialen Vorbildern und ihrer subjektiven Wahrnehmung der Umwelt befragt. Als Messinstrumente kommen ein Fragebogen, der Grazer Stadtplan und eine digitalisierte Datenbasis der Stadt Graz zum Einsatz. Für die Analysen finden Verfahren der multivariaten Statistik, der Regressionsanalyse und des Geographischen Informationssystems, welches zur objektiven Erfassung der Umwelt eingesetzt wird, Verwendung.
Um zur Verbreitung der aus der Studie gezogenen Erkenntnisse beizutragen, sind Publikationen in begutachteten Zeitschriften, Kurzzusammenfassungen für InteressentInnen, Vorträge bei wissenschaftlichen Kongressen sowie eine Ergebnispräsentation für die Stadtverwaltung geplant. Aufgrund der identifizierten Korrelationen kann auch in anderen Städten geprüft werden, ob diese Faktoren eine Bedeutung für die Benützung des Fahrrades in der jeweiligen Stadt haben.