Qualitative Erforschung jugendlicher "Alkoholszenen" zur Entwicklung effektiver Präventionsinstrumente

Gegenstand dieses 2jährigen Forschungsvorhabens ist die Erörterung der Lebenssituation Jugendlicher im Raum Wien und Niederösterreich, die schulisch und/oder beruflich mangelhaft integriert sind und im öffentlichen Raum intensiv und risikoreich Alkohol konsumieren. Es handelt sich dabei um Gruppen vorwiegend männlichen Geschlechts mit einer erhöhten Gewalt- und Aggressionsbereitschaft. Der Alkoholkonsum kann hier als Indikator für die problematische Gesamtlage der Jugendlichen gelten.

Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse über diese Jugendlichen und ihr Umfeld zu sammeln. Auf dieser Basis sollen präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen für stark und regelmäßig trinkende Jugendliche entwickelt werden, die so weit wie möglich an bestehende Angebote anschließen.

Mittels des gewählten qualitativen Forschungsansatzes ist es nicht nur möglich Wissen über diese Jugendlichen zu sammeln, sondern die Aussagen der Jugendlichen selbst dienen als Grundlage für die Entwicklung und Anpassung präventiver Ansätze. Das Forschungsdesign sieht ein mehrstufiges Vorgehen vor:

· Literaturanalyse und Interviews mit Schlüsselpersonen
· Verdeckte Beobachtung jugendlicher Alkoholszenen und systematische Beschreibung (Mapping und Entwicklung einer Typologie)
· Focusgruppen mit Vertretern ausgewählter, typischer Alkoholszenen
· Teilnehmende Beobachtung der ausgewählten, typischen Gruppen
· Strukturierte Interviews mit ausgewählten Angehörigen der beobachteten Gruppen
· Erstellung eines Maßnahmenkataloges unter Einbeziehung der suchtpräventiven Einrichtungen und außerschulischen Jugendarbeit in Wien und Niederösterreich. Der Maßnahmenkatalog soll alkoholspezifische wie alkohol-unspezifische Vorschläge umfassen.
· Ausarbeitung von Vorschlägen für präventive und gesundheitsfördernde Interventionen bei unauffällig trinkenden Jugendlichen
· Vorbereitung und Durchführung einer eintägigen Fachtagung