proFIT

Ein ganzheitliches BGF-Projekt für die ca. 8.500 MitarbeiterInnen an mehr als 230 Dienststellen des steir. Landesdienstes wurde nach den Projektmanagementrichtlinien und den BGF-Qualitätskriterien umgesetzt. In zahlreichen Gesprächen mit den Führungskräften und über 100 MitarbeiterInneninformationsveranstaltungen wurden neben der landesweiten MitarbeiterInnenbefragung eine umfangreiche Bedarfs- und IST-Analyse durchgeführt. Parallel wurden zur Information, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung 19 regionale Gesundheitstage abgehalten. Es wurden 56 MitarbeiterInnen zu GesundheitszirkelmoderatorInnen ausgebildet, die im Projektzeitraum 27 Gesundheitszirkel intern leiteten. Dabei wurden 151 gesundheitsstärkende Faktoren aufgezeigt und 296 verhaltens- und verhältnisorientierte Einzelhandlungsfelder auf ihr Verbesserungspotential geprüft. Die Lösungsvorschläge wurden nach ihrer Umsetzungszuständigkeit geprüft, mit den Verantwortlichen abgestimmt und ein Umsetzungsplan entwickelt. Für die Bereiche „Gesundes Essen am Arbeitsplatz“, „Ergonomie am Arbeitsplatz“ und der innovativen Maßnahmen „GH-Trias©“ wurden Teilprojekte pilotiert. Durch die laufende interne und externe Evaluierung wurden Verbesserungsvorschläge und Anregungen gleich in die Rolloutkonzepte eingearbeitet. Diese Maßnahmen erwiesen sich als sehr nachhaltig. Es nehmen bereits mehr als 1400 MitarbeiterInnen das „Gesunde Essen am Arbeitsplatz“ in Anspruch. Im Rahmen des Kooperationsprojektes mit der FH Joanneum – Ergotherapie wurden über 1000 Einzelarbeitsplatzanalysen von Studierenden durchgeführt. Neben zahlreichen Einzelinterventionen konnten mit Hilfe des von proFiT® erstellten Übungsbuches „Der bewegte Büroalltag“ (inkl.Video-Unterstützung) Ausgleichsübungen vorgestellt und trainiert werden. Die Maßnahme „GH-Trias©“ ermöglicht ein individuelles Gesundheitstraining in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Mentale Gesundheit. Ein Rückgang der Erkrankungen des Verdauungssystems und des Bewegungsapparats von jeweils mehr als 2% wird als Erfolg der Maßnahmen interpretiert. Die Möglichkeit, die Stressresilienz messbar und trainierbar zu machen, motivierte viele TeilnehmerInnen Entspannungstechniken und Mentaltrainings auch nach der 8-wöchigen Trainingsphase weiter zu praktizieren. Spezielle Angebote für Führungskräfte wie Tagungen zu „Gesund Sein – Gesund Führen“ und das bedarfs- und zielgruppenorientierte AfterWorkproFiT förderten die Unterstützung der DienststellenleiterInnen für das Projekt. Die 63%ige MitarbeiterInnenbeteiligung an den gesetzten Maßnahmen zeigt, dass die transparente und partizipative Projektdurchführung gelungen ist.
Erfolgsfaktoren waren vor allem die Einbeziehung der Führungskräfte von Beginn an sowie die starke Einbeziehung der MitarbeiterInnen in die Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen. Die Heterogenität im Landesdienst bzgl. Aufgaben- und Tätigkeitsbereich, Ausbildungsgrade, Geschlecht, Altersgruppen, Dienstzugehörigkeit, Beschäftigungsausmaß und den zahlreichen dezentralen Dienststellen stellte das Projektteam ebenso, wie die Konzeption, das Gesamtprojekt ohne vorangestellte Pilotierung umzusetzen, vor eine sehr große Herausforderung. Das Projekt konnte nur durch die Zusammenarbeit des dichten internen BGF-Netzwerkes mit dem engagierten Projektkernteam erfolgreich durch geführt werden. KooperationspartnerInnen und FördergeberInnen wie die Sozialversicherungsträger BVA und StGKK sowie der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) unterstützten das Projekt auch inhaltlich. Die Ergebnisse der abschließend durchgeführten SOLL-IST-Analyse aus MitarbeiterInnenbefragung, Fehlzeitenreport mit demografischen Daten und Ergebnisse der kontinuierlichen internen und externen Evaluierung dienen als Basis für die Ziel- und Aufgabenplanung des bereits implementierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements zur Sicherung der Nachhaltigkeit in der steirischen Landesverwaltung.