In den letzten 20-30 Jahren ist eine Zunahme selbstorganisierter Gruppen von Patienten/innen und Angehörigen in Österreich zu beobachten. Der Forschungsstand über Patienten/innen- und Angehörigenorganisationen (PAOs) ist in Österreich im europäischen Vergleich allerdings als unterdurchschnittlich einzuschätzen und entspricht nicht deren zunehmender Relevanz.
Das gegenständliche Forschungsvorhaben mit zweijähriger Laufzeit soll einen umfassenden Einblick in die Entwicklung und den Status quo von Selbsthilfegruppen bzw. PAOs in Österreich ermöglichen sowie einen Beitrag zur strategischen Positionierung, Selbststeuerung und Selbstreflexion der PAOs leisten wie auch Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Unterstützungsstrukturen erarbeiten.
Das Forschungsprojekt soll in folgenden 3 Schritten umgesetzt werden:
1. Beschreibung und Analyse der wesentlichen Leistungen aller in Österreich bestehenden PAOs sowie der Binnenstrukturen, 2. Beschreibung und Analyse ihrer Umweltbeziehungen (mit anderen PAOs sowie zu öffentlichen und privaten Einrichtungen) und 3. Analyse der Bewertungen des aktuellen Entwicklungsstands, der gegebenen Rahmenbedingungen und der weiteren Entwicklungsperspektiven sowohl aus der Binnenperspektive als auch aus der Perspektive anderer relevanter Stakeholder (Stärken und Schwächen, Potenziale und Risiken, hemmende und fördernde Faktoren).
Für die geplante „vergleichende Gesamtanalyse der PAOs“ ist eine schriftliche Österreich weite Befragung mittels einem teilstandardisierten Instrument und mit vorwiegend quantitativen Auswertungsmethoden vorgesehen. Für die „vertiefende Analyse ausgewählter PAOs“ sind qualitative Erhebungsmethoden und Analyseverfahren vorgesehen (Fokusgruppeninterviews und qualitative, teilstrukturierte Interviews). Die „vertiefende Analyse der Sichtweisen von Stakeholdern in relevanten Umwelten“ in drei ausgewählten Bundesländern erfolgt durch qualitative, teilstrukturierte (Experten/innen-)Interviews.