Multiprofessionelle tiergestützte Intervention (MTI) als Gesundheitsförderungsmaßnahme

Die Resultate einer Reihe an Forschungsuntersuchungen lassen Rückschlüsse auf den gesundheitsförderlichen Effekt des prinzipiellen Umgangs mit Tieren zu. Hauptsächlich ist von tiergestützter Therapie die Rede, wenn es um den Einsatz von Tieren im Gesundheitsbereich geht. Der gezielte Einsatz von Tieren für praxisorientierte Projekte der Gesundheitsförderung wurde jedoch bisher nicht untersucht und evaluiert.

Dieses Projekt zielt auf die Entwicklung eines übertragbaren Konzeptes für multiprofessionelles tiergestütztes Arbeiten in der Gesundheitsförderung ab. Mit der Erstellung eines gut evaluierten, nachahmbaren Trainingsprogrammes zur multiprofessionellen tiergestützten Intervention als Gesundheitsförderungsmaßnahme für Professionisten, die im psycho-sozialen und pädagogischen Bereich tätig sind, soll langfristig eine Verbreitung des Ansatzes in Österreich erreicht werden.

Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus einer Beratungslehrerin, dem Therapiehund, einer Psychologin und einer Psychotherapeutin, führt die Trainings einmal wöchentlich an drei ausgewählten Pflichtschulen in drei Klassen bzw. „Kleingruppenklassen“ durch. Eine Trainingseinheit setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, diese sind beispielsweise theoretische Wissensvermittlung über "Mensch-Tier-Beziehungen, die Auseinandersetzung mit dem Thema Angst, die Auseinandersetzung mit Unbekanntem, Emotion und Kommunikation, Verantwortung und Autonomie, Wege zur Motivation von Tier und Mensch sowie Entspannungssequenzen. Ziel des Trainings ist es, im Sinne des Empowerments gesundheitsfördernde Ressourcen zu stärken.

Die Evaluation der Trainings erfolgt einerseits über ein Monitoring des Implementierungsprozesses (Prozessevaluation) und andererseits eine umfangreiche Wirkungsanalyse. Neben einer Trainingsanleitung werden die Projektergebnisse durch Vorträge, Artikel und einer eigenen Webseite einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.