Projektbeschreibung:
Ganztägige Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche werden immer stärker nachgefragt und weiter ausgebaut. Aus dieser Veränderung heraus ergibt sich u.a. der Bedarf, vermehrt in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie Schulen eine Mittagsverpflegung anzubieten. Ziel des vorliegenden Projekts war deshalb die Entwicklung und Umsetzung eines gesundheitsförderlichen Verpflegungskonzepts zusammen mit den Erhaltern und den Einrichtungen sowie mit regionalen Verpflegungsanbietern. Dabei wurden in der Diagnosephase die Bedürfnisse der Erhalter und der Einrichtungen erhoben und anschließend gemeinsam Adaptierungsmaßnahmen entwickelt.
In der Umsetzungsphase wurden begleitende Maßnahmen gesetzt, um die Qualität im Bereich der Logistik und der Kommunikation zwischen dem Verpflegungsanbieter und der Einrichtung bzw. den Einrichtungen langfristig zu sichern und die ernährungsphysiologische Qualität zu adaptieren. Runde Tische, bedarfsgerechte Workshops und Fortbildungen, pädagogisches Kochen sowie andere bedarfsgerechte Maßnahmen wurden durchgeführt.
Abschließend wurde ein Handbuch zur Implementierung eines lokalen/regionalen Verpflegungskonzepts für Erhalter erstellt, um diese bei der Einführung bzw. Optimierung einer Mittagsverpflegung in Einrichtungen zu unterstützen. Ergänzend zum Handbuch wurden auch noch Arbeitshilfen entwickelt, die eine Beurteilung der Mittagsverpflegung aus Sicht des Erhalters (Bewertungsbogen für Erhalter) sowie aus Sicht der Einrichtungen bzw. des Verpflegungsanbieters (Checklisten für Einrichtungen und Verpflegungsanbieter) ermöglichen.
Das Projekt wurde in zwei steirischen Gemeinden und mit einem privaten Träger von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen durchgeführt.
Ergebnisse und Fazit:
Die Mittagsverpflegung konnte in zwei Settings durch strukturelle Veränderungen verbessert werden, in einem Setting konnte die Küche so adaptiert werden, dass sie für das Kochen und die Ausspeisung zugelassen wurde nun vor Ort für die Kinder frisch gekocht werden kann. In einem zweiten Setting wurde ein neuer Verpflegungsanbieter beauftragt. Die Angebote entsprechen den steirischen Mindeststandards für Gemeinschaftsverpflegung und berücksichtigen zusätzlich die Wünsche und Bedürfnisse vor Ort. Die strukturellen Veränderungen werden auch nach Projektende weiter bestehen und nachhaltig eine qualitativ ansprechende Mittagsverpflegung gewährleisten. Im dritten Setting konnten aufgrund von internen organisatorischen Umstrukturierungen und aufgrund mangelnder zeitlicher Ressourcen beim Verpflegungsanbieter die Ziele nur teilweise erreicht werden.
Im Projektverlauf wurde ein Capacity Building Tool entwickelt, anhand dessen die generellen, positiven Veränderungen sichtbar geworden sind. Besonders gut bewährt hat sich der intensive Austausch mit den Projektpartnern vor Ort und mit dem Evaluationsteam. Das Handbuch soll nachhaltig in der Beratung von Erhaltern von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie Pflichtschulen unterstützen.