Lt. „Armutskonferenz“ leben in Österreich über 100.000 Menschen ohne Versiche-rungsschutz, welche somit über das bestehende Gesundheitssystem nicht oder in zu geringem Maße versorgt werden können. Mit dem Projekt MEDUNA, das in enger Kooperation mit „AmberMed“ arbeitet, wollte man unversicherten Frauen auf zwei Ebenen Möglichkeiten der Gesundheitsförderung aufzeigen. Zum einen sollte über Frauengruppen direkt mit der Zielgruppe an Gesundheitsthemen gearbeitet werden. Zum anderen wollte man die niedergelassene Ärzteschaft hinsichtlich der Thematik über die medizinische Versorgung von Menschen in prekären Verhältnissen bzw. aus fremden Kulturkreisen sensibilisieren.
Im Projekt konnten insgesamt acht Frauengesundheitsgruppen in verschiedenen Sprachen initiiert werden, wo ganzheitliche Themen wie Ernährung, Bewegung, soziales Leben/Freizeitgestaltung, Schwangerschaft und Diabetes mit den Frauen erarbeitet wurden. Die Gruppen trafen sich wöchentlich, Kern war ein „gesundes Lebensmittel“ und ein dazu passendes Kochrezept. Zusätzlich entstanden auch gemeinsame Unternehmungen von Seiten der Frauen, wie z.B. ein Selbsterntegarten. Da die themenzentrierten Gruppen nicht wie erwartet angenommen wurden, entschloss man sich, die Gruppen thematisch offener zu halten und auch von Zeit und Örtlichkeit niederschwelliger zu gestalten. Letztendlich nahmen gesamt 64 Frauen an den unterschiedlichen Angeboten teil.
Die zweite Zielgruppe war jene der niedergelassenen Ärzte/Ärztinnen. Das Projekt sah vor, in den Ordinationen vor Ort Workshops für das gesamte Team anzubieten. Dieses Angebot wurde in dieser Form jedoch nicht angenommen, weshalb das me-dizinische Personal dann verstärkt über öffentliche Veranstaltungen, Vorträge in Spitälern bzw. einen neu installierten Newsletter zu dem Thema sensibilisiert wurde.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Themen zur Gesundheitsvorsorge für die Zielgruppe Menschen in schwierigen Lebenssituationen gut angenommen werden, sofern auf deren Bedürfnisse eingegangen und das Angebot so niederschwellig wie möglich gehalten wird. Fort- und Weiterbildungen für die Ärzteschaft sind in den eigenen Räumlichkeiten nicht möglich, obwohl grundsätzliches Interesse am Thema besteht. Trotzdem konnte das geplante Hauptziel des Projektes, nämlich das Angebot der Frauengruppen in den Regelbetrieb von AmberMed zu integrieren, erreicht werden. Alle aus dem Projekt entstandenen Angebote können dank ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen und neuer Kooperationspartnerschaften weiter laufen, auch Neue sind bereits im Entstehen.