Projektbeschreibung:
Fortschreitende technologische Veränderungen und die Digitalisierung tragen dazu bei, dass sich die Arbeitswelt aber auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer/innen verändern. Die Digitalisierung wird dabei weniger als ein technologisches Problem, sondern als gesellschaftliche Herausforderung verstanden. Im organisatorischen Kontext bedeutet dies, Strukturen, Abläufe und Arbeitsbedingungen entsprechen anzupassen, um gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Belegschaft bereitzustellen. Die Stadtgemeinde Leoben beschäftigt mit allen Außenstellen 432 Mitarbeiter/innen. BGF ist bereits seit vielen Jahren im Unternehmen implementiert. Zentrale Zielgruppe in diesem Schwerpunktprojekt waren die Mitarbeiter/innen des Rathauses, die von der Digitalisierung und aktuellen Flexibilisierungstendenzen am stärksten betroffen sind, sowie deren Führungskräfte und die Gesundheits-Botschafter/innen (Multiplikator/innen). Zielsetzung des Projekts war es, flexible Arbeitsmodelle (Homeoffice, vermehrte Gleittage) unter gesundheitsförderlichen Aspekten in einem kompakten Pilotprojekt zu testen und mit partizipativen Methoden in Zusammenarbeit mit einem externen Beratungsunternehmen (research.team) und der Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Psychologie), Handlungsfelder (Team-Kommunikation, Kulturveränderung, Führungskompetenz, technische Ausstattung, Rahmenbedingungen) zu identifizieren und zu bearbeiten.
Ergebnisse und Fazit:
Dabei wurden mittels zweier Onlinebefragungen die Veränderung durch die Möglichkeit der flexiblen Arbeitsmodelle in Zusammenhang mit der Arbeitszufriedenheit, Arbeitgeberattraktivität, Zufriedenheit mit der Führungskraft sowie der eigenen Motivation gemessen. In Telefoninterviews Mitarbeiter/innen befragt, wie sie die flexiblen Arbeitsmodelle bewerten und welche Bedürfnisse sich für sie daraus ergeben. Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Führungskräfteentwicklung zum Thema „Führen auf Distanz“ durchgeführt. Die Rahmenbedingungen (Homeoffice-Vereinbarung, Dienstanweisung, neue Gleitzeitordnung) angepasst, um die flexiblen Arbeitsmodelle nach Projektende zu implementieren. Eine digitale Plattform eingerichtet, über die alle Mitarbeiter/innen und Führungskräfte zu relevanten gesundheitsfördernden Tipps und digitalen Maßnahmen auch während der Corona-Pandemie Zugriff hatten. Empfohlen wird, auch nach Projektende am Thema weiterzuarbeiten, da Kulturveränderungen nur langfristig und über den Projektzeitraum hinaus vollzogen werden können. Die Stadtgemeinde Leoben wird daher am Thema „hybrides Arbeiten“ unter gesundheitsförderlichen Bedingungen weiterarbeiten.