LebensWERTe Region, ein Projekt zur Steigerung der Lebens- und Arbeitsqualität in der Region Fürstenfeld thematisierte Gesundheit und die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, insbesondere die Situation von Erwerbstätigen mit Pflege- und Betreuungspflichten. Das Projekt wurde vom regionalen Unternehmensnetzwerk RUN Gründer- & Servicezentrum Fürstenfeld (RUN GZSZ FF) in Kooperation mit Styria vitalis entwickelt und umgesetzt.
Ziel war, Betriebliche Gesundheitsförderung zur Schaffung gesünderer Arbeitswelten und Regionale Gesundheitsförderung zur nachhaltigen Sicherung von Lebens- und Arbeitsqualität in Gemeinden gemeinsam umzusetzen. Das Projekt orientierte sich an den österreichischen Rahmengesundheitszielen und verfolgte dabei folgende Schwerpunkte:
1) Nachhaltige Steigerung der Lebens- und Arbeitsqualität für Gemeindebürger/-innen, Betriebe und Mitarbeiter/-innen der Region Fürstenfeld.
2) Förderung der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit durch Beteiligung und Mitgestaltung von Gemeinden, Bürgermeister/-innen und Gemeindebürger/-innen, Betriebsvertreter/-innen und Mitarbeiter/-innen.
3) Gemeinsame Planung und Umsetzung von Angeboten zur effizienten und nachhaltigen Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden in einer „LebensWERTEn Region“.
Dabei waren folgende Aktivitäten in 4 Gemeinden und 16 Betrieben (4 Gemeindebetriebe und 12 Gewerbebetriebe bis 30 Mitarbeiter/-innen) geplant:
Umsetzen von Betrieblicher Gesundheitsförderung mittels BGF - Prozessen für Kleinbetriebe: Umgesetzt wurden Führungskräftecoachings, Analysen von Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz bzw. Analysen von Belastungen durch familiäre Betreuungspflichten, Entwicklung von Maßnahmen und Umsetzung innerhalb des Betriebes sowie in Kooperation mit der jeweiligen Gemeinde. Aufbauen von Initiativgruppen in 4 teilnehmenden Gemeinde und Aufbau einer regionalen Plattform zur Vernetzung und gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von Angeboten.
Durchführen von themenspezifischen Workshops, Veranstaltungen und Schwerpunktangeboten.
Initiieren von Partnerschaften in den Gemeinden und in der Region.
Die Projektumsetzung erfolgte von November 2013 bis Mai 2016.
Wichtige Kooperationspartner/-innen waren die Steirische Gebietskrankenkasse (STGKK), die Versicherung öffentlich Bediensteter (BVA), die Arbeiterkammer Steiermark (AK) sowie die Sozialversicherung der Bauern (SVB).
Es konnten vier Gemeinden zur Teilnahme am Projekt gewonnen werden. In drei Gemeinden wurden arbeitsfähige Initiativgruppen und die Vernetzung im Rahmen einer regionalen Plattform aufgebaut.
In 4 Gemeindebetrieben (Gemeindeamt und Kindergärten) und in 12 Gewerbebetrieben der Branchen KFZ-Handel, Lebensmittel-Handel, Gastronomie, Gebäudereinigung, Apotheken wurden BGF Projekte nach dem Kleinbetriebsmodell umgesetzt. In zwei Gemeindebetrieben und allen 12 Betrieben wurden diese erfolgreich abgeschlossen. 14 Betriebe haben das BGF Gütesiegel vom Österreichischen Netzwerk für BGF erhalten. Aufgrund der positiven Erfahrungen beteiligten sich im Rahmen von Betrieblicher Gesundheitsförderung ein weiterer KFZ Gewerbebetrieb sowie drei weitere Ortsteil-Kindergärten einer Gemeinde. Auch diese BGF - Prozesse wurden positiv abgeschlossen.
Aufgrund geänderter Förderbedingungen standen für die Akquisephase weniger Ressourcen als geplant zur Verfügung und konnten Entscheidungsträger/-innen aus Gemeinden – aus heutiger Sicht – nicht ausreichend und verständlich für Qualitätskriterien und Methodik des Projektes sensibilisiert und informiert werden. Der Aufbau als auch die nachhaltige Verankerung von gesundheitsfördernden Strukturen während der Projektumsetzung hat darunter gelitten. Für die Einschätzung einer „tatsächlichen Projektbereitschaft“ einer Gemeinde/Region bzw. die Förderung einer erforderlichen Selbstverpflichtung zur Mitgestaltung an einem Projekt durch entsprechende Information sollten noch vor Projektstart vom Fördergeber oder anderen Stellen ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen.