Mit dem Projekt „Kräfte stärken - Trauma bewältigen II"“ wurden sozial-emotionale Kompetenzen von jungen Menschen, die eine Flucht- bzw. Migrationserfahrung haben, gefördert, als auch traumapädagogisches Know-How deren Eltern bzw. Lehrerinnen und Lehrern vermittelt. Übergeordnetes Ziel war die Stärkung der psychosozialen Gesundheit von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und deren Eltern sowie die Förderung von "Trauma-Sensibilität" im Schulkontext. Es wurden TRT (Teaching Recovery Techniques) Trainer:innen und Mentorinnen und Mentoren für psychische Gesundheit ausgebildet, Trauma-Workshops, TRT Gruppen zur Stärkung sozial-emotionaler Kompetenzen und Gesundheitskreise zur Vermittlung von Techniken zur Stabilisierung, Stressbewältigung, etc. abgehalten. Durch die Gesundheitskreise wurden auch schwer erreichbare Frauen (mit Klein- und Schulkindern) gut erreicht. Insgesamt nahmen 218 Personen an dieser Maßnahme teil. Das TRT Schulungskonzept bewährte sich in der Arbeit mit 203 belasteten Kindern und Jugendlichen. Informationstreffen mit 26 Eltern fanden online statt. Trauma-Workshops für 87 Pädagoginnen und Pädagogen wurden um den Aspekt der Belastungen durch die Pandemie ergänzt. Kooperationen u.a. mit dem Verein OMEGA in Graz, der Bildungsdirektion Wien, der Wiener Kinder- und Jugendhilfe fanden statt. Die Ziele, die Schulungsteilnehmer:innen hinsichtlich ihrer Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit in Bezug auf posttraumatischen Stress zu stärken und Pädagoginnen und Pädagogen Handlungsstrategien im Umgang mit traumatisierten Menschen zu vermitteln, konnten gut erreicht werden.
Eine externe Evaluation der Maßnahmen konnte folgende Wirkungen aufzeigen: Die Projektarbeit stärkte das Kohärenzgefühl der Teilnehmer:innen und leistete einen Beitrag dazu, dass diese stärker, motivierter, selbstbewusster und selbstwirksamer durch die Krise gehen konnten. Teilnehmer:innen gaben an, nun mehr Kontrolle über ihre Vergangenheit zu haben, und die erlernten Übungen wirksam in Stress- und Alltagssituationen einsetzen zu können. Die Teilnehmer:innen und Trainer:innen empfanden die Maßnahmen als wirkungsvoll. Es zeigte sich, dass die aufsuchende Arbeit/Besuche der Familien äußerst wertgeschätzt wurden. Ein sehr gutes Netzwerk innerhalb des Stützsystems der Schule (Bildungsdirektion, Schulpsychologie) konnte entwickelt werden, um "Trauma-Sensibilität im Schulkontext" weiterhin zu fördern. Der Transfer des TRT Schulungsprogramms in andere Bundesländer ist mit der Schulung von TRT Trainer:innen in der Steiermark fortgeschritten (Projektpartner:in ist hier OMEGA) und es finden Gespräche mit zukünftigen Kooperationspartnerinnen und -partnern in Oberösterreich und in Tirol statt. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass mit dem Projekt „Kräfte stärken - Trauma bewältigen II"“ ein wichtiger Beitrag zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von vulnerablen Gruppen geleistet wurde.