Komm!unity.sportiv

Projektbeschreibung:
„KOMM!unity.sportiv“ - ein Projekt zur Förderung von Gesundheit & sozialer Integration von (älteren) Migrant_innen durch Outreach, Empowerment und Bewegung.
Viele (ältere) Migrant_innen haben kaum Zugang zu Sport und im Alltag machen sie wenig Bewegung. Daraus resultieren gesundheitliche Probleme, die Selbständigkeit im Alter nimmt ab und eine soziale Isolation wird häufiger. Das Projekt verfolgte das Ziel, diese Menschen für den Stellenwert von Bewegung zu sensibilisieren und sie zu motivieren, regelmäßig gesundheitsfördernde Bewegung zu machen. Um das zu erreichen, arbeitet der Verein IKEMBA mit aufsuchender Kontaktarbeit im Lebensumfeld der Menschen und kooperiert mit den Community-Leader_innen. Das sind Personen, die innerhalb der Community viel Einfluss haben, wie etwa Priester oder Imame. Diese Methode der Outreach-Arbeit hat sich bisher in Gesundheitsprojekten als sehr zielführend erwiesen.
Ebenso verfolgte das Projekt das Ziel der Förderung der sozialen Integration durch die Partizipation an bestehenden Angeboten von Sportvereinen. Daher waren Sportvereine & -initiativen wichtige Kooperationspartner_innen. Sie lieferten das nötige Know-How und boten Möglichkeit, den Verein und seine Angebote kennenzulernen. Neben Workshops zur Wissensvermittlung in den Communitys wurden regelmäßige Bewegungsgruppen abgehalten. Darüber hinaus wurden selbstorganisierte Bewegungsgruppen in den Communitys angestoßen.
Das Projekt hatte eine Laufzeit von 30 Monaten und wurde 2016 mit dem Integrationspreis Sport ausgezeichnet. Durch die Outreach-Arbeit wurden sehr viele Community-Mitglieder erreicht. Zentrale Lernerfahrungen sind, dass 1) ältere, bewegungsinaktive Personen leichter über Angebote für die gesamte Familie erreichbar sind, dass 2) interkulturelle Öffnung nicht von außen angestoßen werden kann, sondern von der Vereinsleitung initiiert werden muss und diese eigens dafür vorgesehene Ressourcen braucht und, dass 3) Übungsleiter_innen mit Migrationshintergrund sowohl in den Communitys als auch in den Sportvereinen eine wichtige Multiplikator_innenrolle einnehmen und somit nachhaltig als Bindeglied dienen können.

Ergebnisse und Fazit:
Die Maßnahmen wurden entsprechend der Planung bzw. nach Anpassung an die Förderauflagen durchgeführt. Es zeigt sie aber, wie schwierig es ist, diese Zielgruppe für Bewegung zu motivieren, da Bewegung in dieser Bevölkerungsgruppe nicht an oberster Priorität steht. Es war viel Zeit für Outreach-Arbeit nötig, um überhaupt mit dem Thema an die Zielgruppe zu kommen. Im Laufe der Projektes konnten die primären Zielgruppen aber in beeindruckender Weise erreicht werden, was die Daten belegen. Das Interesse war groß, zahlreiche Bewegungsgruppen wurden gegründet, Schnupperkurse besucht, 14 ÜbungsleiterInnen ausgebildet, Sportfeste mit großem Andrang durchgeführt und zahlreiche Workshops zu Gesundheitskompetenzthemen mit der primären Zielgruppe und Workshops mit Community-Leaderinnen durchgeführt. Problem für die Umsetzung war der Mangel an geeigneten Räumlichkeiten für Bewegungsgruppen.
Die Zusammenarbeit mit und die Integration der Zielgruppe in die Sportvereine konnte nicht so erfolgreich umgesetzt werden wie geplant. Hier scheiterte es vor allem an eigenen Raumkapazitäten und Trainer/innen, die langfristig zur Verfügung gestellt werden können oder auch an mangelndem Verständnis von beiden Seiten.
Die Primäre Zielgruppe konnte gut mit dem Thema Bewegung befasst und zu Bewegung motiviert werden. Das hat aber durchaus Anstrengungen seitens der Projektdurchführenden bedurft. Die Kooperation mit Sportvereinen, auch da keine eigenes Geld dafür vorhanden war, konnte nicht langfristig etabliert werden.
Dennoch ist es wichtig, gerade bei dieser Zielgruppe Bewegungsförderungsprogramme zu etablieren und auch Alternativmöglichkeiten zu entwickeln.