Kommunikation als Screeninginstrument

Angesichts der epidemiologischen Transition, der neuen Bedeutung der Gesundheit und der zunehmend besser informierten Patient/innen wird eine optimierte kommunikative Versorgung aller Beteiligten im Gesundheitswesen in Zukunft unverzichtbar sein.

Durch die Zunahme chronisch-degenerativer Erkrankungen gewinnen subjektive Maße wie Wohlbefinden und Lebensqualität zunehmend an Bedeutung. Mit den bisher verwendeten Kommunikationsszenarien (Ärzt/innen-Patient/innen-Pfleger/innen-Therapeut/innen) wird eine wenig zufriedenstellende Compliance bezüglich notwendiger Interventionen erreicht. Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass eine effektive Kommunikation, die über reine Informationsübertragung hinaus geht, sowohl auf den Gesundheitszustand und die Lebensqualität von Patient/innen, als auch auf jene der Health Professionals positiv wirkt (Rodin, G. et al 2009; Hehlmann, T. 2008). Obwohl Kommunikation als Screeninginstrument ein enormes Potenzial birgt, wird es in seiner Wirksamkeit grundlegend unterschätzt.

Da sich die bisherigen Untersuchungen zum überwiegenden Teil auf den niedergelassenen Bereich beziehen, wird im vorliegenden Projekt der Fokus auf den noch wenig erforschten Bereich der stationären Versorgung gelegt. Aufgrund der Verteilung der Grunderkrankungen und der ausschlaggebenden Faktoren wird die Universitätsklinik für Augenheilkunde der Medizinischen Universität Graz als Setting für die Durchführung des Projekts über einen Zeitraum von zwei Jahren gewählt.

Zielsetzung ist die Erhebung von Bedürfnissen und Bedarfen in der Kommunikation zwischen Patient/innen und Health Professionals. Die Erhebungen werden in Form von strukturierten Interviews und Fragebögen durchgeführt. Aufgrund der Auswertungen werden Handlungsempfehlungen für Anforderungen von Kommunikationsszenarien im stationären Bereich formuliert.