Die Niederösterreichische und die Wiener Gebietskrankenkasse (NÖGKK und WGKK) begleiten in ihrer Funktion als Regionalstellen des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF) schon seit längerem Betriebe bei der Durchführung von BGF-Projekten und bei der nachhaltigen Implementierung des BGF-Prozesses. Bei BGF-Prozessen spielt auch regelmäßig der Arbeitnehmer/innen-Schutz eine Rolle, wie er etwa von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) im Rahmen von AUVAsicher angeboten wird. Eine institutionalisierte Verzahnung der beiden Bereiche gibt es jedoch bislang kaum. Vorgespräche der NÖGKK, WGKK und AUVA haben ergeben, dass es sinnvoll wäre, die Synergien und das Know-how der einzelnen Träger in den einzelnen Teilbereichen zu nutzen und gemeinsam ein länderübergreifendes, betriebliches Betreuungsprojekt in Niederösterreich und Wien durchzuführen. Im Sinne der Vernetzung sollen auch weitere Akteurinnen und Akteure (z.B. ARGE BGF, Wirtschaftkammer, Arbeiterkammer) zur Mitarbeit eingeladen werden.
Das zweijährige Projekt wird in acht Betrieben mit je 30-100 Beschäftigten umgesetzt, wobei je vier Betriebe pro Bundesland vorgesehen sind. Insgesamt sollen so etwa 450 Beschäftigte erreicht werden. Das Projekt gliedert sich in zwei Ebenen. Die Ebene des Gesamtprojektes leistet die Schaffung der gesamten Rahmenbedingungen und die Qualitätssicherung der operativen Projektumsetzung. Auf Ebene der Unternehmen wird das Projekt operativ umgesetzt. Abhängig von Betriebsgröße und -struktur und Bedürfnissen des jeweiligen Betriebes sieht die operative Betreuung einen Mix zwischen Gesundheitscoaching und BGF-Standard vor. Die Betriebe werden nach den Qualitätskriterien des ÖNBGF betreut, der Projektablauf auf Betriebsebene entspricht dem klassischen Managementzyklus der BGF.
Projektziele sind unter anderem die Etablierung von gesundheitsgerechten Arbeitsbedingungen und einer gesundheitsgerechten Arbeitsplatzgestaltung, die Vorbeugung von Krankheiten am Arbeitsplatz, spezifische, betriebsübergreifende Aktivitäten und Angebote, die Entwicklung eines Handlungsmodelles mit verschiedenen Variablen sowie der Aufbau eines Netzwerkes durch Einbeziehung der Kooperationspartner/innen und Stakeholder.