Projektbeschreibung:
Mit dem Projekt wurde ein Gesundheitsförderungsprogramm für Vorarlberger Volksschulen entwickelt, das von Pädagog/innen, Kindern und Eltern einfach, unkompliziert und nachhaltig im Alltag umgesetzt werden kann. Beteiligt waren Schulleiter/innen, Lehrpersonen, Vertreter/innen des Landesschulrats, der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, des Landesverbandes der Elternvereine sowie Fachpersonen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Psychologie.
Das Projekt verfolgte viele Ziele, u.a. sollten gesundheitsfördernde Aktivitäten zur Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit möglichst täglich in den Vorarlberger Volksschulen und in den Familien der Schulkinder praktiziert werden. Weitere spezifische Ziele, wie die Schaffung gesundheitsförderlicher Verhältnisse im Setting Schule, Empowerment der Lehrpersonen, Stärkung der Eigenverantwortung und Sicherung der Nachhaltigkeit wurden ebenso angestrebt wie die aktive Beteiligung von mindestens 50 % aller Volksschulen.
Die Maßnahmen richteten sich an alle Beteiligten im Setting Volksschule, für Lehrkräfte fanden Schulungen statt, sie hatten die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen und erhielten ein Handbuch, Arbeitsbücher und Arbeitsblätter, sodass sie eigenständig die Themen in den Unterricht integrieren konnten und ein regelmäßiger Einsatz von KiVi im Unterricht gewährleistet war. Die Lehrer/innen-Fortbildung fand in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule statt. Eltern wurden im Rahmen von Elternabenden und mittels Elternbriefen laufend informiert. Für die Klassenzimmer wurden KiVi-Plakate mit Stickern zur Verfügung gestellt, die Kinder erhielten KiVi Arbeitshefte, abgestimmt auf ihr Alter bzw. ihre Klassenstufe.
Ergebnisse und Fazit:
Das Ziel, mindestens 50 % aller Volksschulen sollten sich aktiv am Projekt beteiligen, wurde schon im ersten Jahr übertroffen, 103 von 166 Vorarlberger Volksschulen forderten bereits im ersten KiVi-Projektjahr die Materialien an. 80 % von ihnen setzten das Projekt unmittelbar um, was einer effektiven Beteiligung von 50 % entspricht. Neben dem Schulunterricht wird KiVi seit dem zweiten Projektjahr auch in der Nachmittagsbetreuung eingesetzt.
Vier von fünf Schulen, die die Materialien im ersten Projektjahr angefordert haben, verwendeten sie im Unterricht. Laut Einschätzung der Schulleiter/innen kommt das Projekt sehr gut an.
Wesentliche Evaluationsergebnisse sind:
60 % der befragten Lehrpersonen verwendeten das KiVi Lehrerhandbuch im Unterricht und 73 % beurteilten es mit 'sehr gut'. Knapp 40 % verwendeten die KiVi-Kinderbücher im Unterricht und etwas weniger als 30 % für Hausübungen. Damit gelingt der Transfer in die Familien nur ansatzweise. Allerdings gaben fast 70 % der befragten Eltern an, dass ihnen KiVi bekannt ist, 93 % kennen sogar das KiVi Kinderbuch. 62 % der Eltern, die das Projekt kennen, beurteilen es mit 'sehr gut', 70 % derselben Gruppe wünschen sich, dass es auch im Folgejahr wieder in der Schule umgesetzt werden soll.
Bei der Schüler/innen-Befragung stellte sich heraus, dass 77 % KiVi mit den beiden Figuren Lilli und Willi kennen und 70 % der Kinder gaben an, dass in ihrer Klasse ein KiVi Plakat hängt, auf das für KiVi Übungen Sticker geklebt werden.
Das Interesse am Projekt ist seit Projektbeginn sehr groß und die Beteiligungsrate ist hoch, vor allem ist auch die Begeisterung der Kinder am Projekt und bei der Umsetzung der Übungen groß. Dadurch, dass alle Kinder im Setting Volksschule erreicht werden, leistet das Projekt einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit.
Im Projektzeitraum von 46 Monaten wurden insgesamt 166 Direktor/innen, 1.300 Lehrpersonen, 28.000 Schüler/innen, 30.000 Eltern/Familien und rund 3.000 Familien mit Migrationshintergrund erreicht.
Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern und mehr Flexibilität für die Anwendung zuzulassen, werden die Materialien überarbeitet. Die Projektweiterführung wird durch die Unterstützung des Landes Vorarlberg gewährleistet. Geplant ist auch die stärkere Verknüpfung mit anderen aks-Programmen der schulischen Gesundheitsförderung.