In den letzten Jahren wurde vermehrt von emotionalen Problemen, Ängsten, Depressionen und Essstörungen etc. bei Kindern und Jugendlichen insbesondere in der Altersgruppe der 11-13jährigen berichtet (HBSC, 2010). Da sich diese ungünstigen psychischen Entwicklungen oft in späteren Lebensphasen fortsetzen, ist es wichtig, Kinder und Jugendliche in der Ausbildung von „protective factors“ zu unterstützen. Aus der Präventionsforschung wissen wir, dass sich die Stärkung dieser Schutzfaktoren positiv auf das Gesundheitsverhalten und die Gesamtgesundheit auswirkt. In der Gesundheitsförderung erfolgt die Stärkung von Schutzfaktoren zumeist durch das Konzept der Lebenskompetenzförderung und verhältnispräventiven Maßnahmen wie beispielsweise schulinterne Aktivitäten zur Erhöhung des „school bondings“ (Simons-Mortons, 2012).
Das Schulprojekt zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Jugendlichen an Neuen Mittelschulen zielt darauf ab, die „Lebenskompetenzen“ und das „Wohlbefinden an der Schule“ von SchülerInnen zu fördern. Die Hauptzielgruppe des Projektes sind SchülerInnen im Alter von 10 bis 14 Jahren an vier Neuen Mittelschulen in Kärnten. Besondere Aufmerksamkeit kommt Kindern von Alleinerziehenden, Kindern aus Migrantenfamilien oder Kindern aus ökonomisch schlechter gestellten Familien zu. Weitere Zielgruppen und enge KooperationspartnerInnen sind die SchulleiterInnen, LehrerInnen sowie die Eltern/Angehörigen der ausgewählten Neuen Mittelschulen und StudentInnen der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Alle Zielgruppen sind aktiv in das Projekt eingebunden.
Zentrale Projektbausteine sind:
• Informationsveranstaltungen für LehrerInnen und Eltern/Angehörige
• Durchführung eines Ideenwettbewerbes. Alle Klassen sollen sich Gedanken machen, wie das Wohlbefinden in der Klasse/ Schule“ erhöht werden kann
• Durchführung eines schulinternen Projektes der 5. oder 6. Klassen zum Thema psychische Gesundheit
• Durchführung eins 8 monatigen Mentorings für ausgewählte SchülerInnen an den einzelnen Schulen
Das Schulprojekt greift in seinen Aktivitäten auf positive Erfahrungen aus verschiedenen anderen Projekten zurück. Während der Planungsphase des Projektes fanden Kooperationen z.B. mit dem Projekt „Balu und Du“ und den Mentoringprojekten an den Pädagogischen Hochschulen Linz und Wien statt. Bei der Rekrutierung von MentorInnen werden wir von der Pädagogischen Hochschule Kärnten und der Universität Klagenfurt/Abteilung Sozial- und Integrationspädagogik unterstützt.
Verwendete Literatur:
Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.) (2011). Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülern und Schülerinnen. Ergebnisse der WHO-HBSC-Survey 2010. Wien.
Simons-Morton, et. al. (2012): Student-school bonding and adolescent problem behavior. In: Health Education Research (Hrsg.). Theory and Practice. Vol. 14. No. 1 1999, pages 99-107.