Wenn jemand in ein Krankenhaus eingeliefert wird, handelt es sich, abgesehen von geplanten Aufnahmen, in der Regel um eine
Ausnahmesituation, die Unsicherheit und Angst auslöst. Das Krankenhaus ist ein
angstbeladener Ort für alle, Patient:innen, An- und Zugehörige und
die Betreuenden des interprofessionellen Teams. Von den gesamt rund 90.000 Menschen,
die in Österreich jährlich versterben, sind es ca. 44.000 die im Krankenhaus versterben. Das
bedeutet für das interprofessionelle
Betreuungsteam (z.B. auf der Internen Station, Neurologie, etc.) viel
Auseinandersetzung mit Sterben und Tod.
Für viele Betreuende ist der ständige Kontakt mit schwerkranken, demenziell
veränderten Patient:innen und Sterbenden besonders fordernd und belastend. Im
Projekt sollen die Mitarbeiter:innen aus Medizin, Pflege, und medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen in ihrer
Arbeit mit schwerkranken, hochaltrigen und sterbenden Patient:innen und deren
An- und Zugehörigen unterstützt werden. Das soll einerseits durch Fortbildung
passieren. Andererseits wird im Projekt auch großer Wert darauf gelegt, dass sich Kommunikations- und Entscheidungsprozesse, Abläufe und Prozesse so
verändern, dass Mitarbeitende jene Aspekte, die sie in der Fortbildung
gelernt haben, im täglichen Tun auch umsetzen können. Im Projekt
wird auf Kooperation, Vernetzung, Partizipation und Empowerment gesetzt,
Nachhaltigkeit wird vom ersten Projekttag an mitgedacht. Vier interne Stationen
von verschiedenen Krankenhäusern aus zwei Bundesländern nehmen mit ihren Mitarbeiter:innen aller Berufsgruppen (auch Verwaltung,
Küche, Reinigung, ...) am Pilot teil. Das Leitungsteam der Krankenhäuser und spezielle
Funktionsträger wie z.B. der Palliativkonsiliardienst sind in die
Arbeitssettings eingebunden. Weitere Kooperationspartner:innen sind Pflegeheime, die
mobile Pflege und Betreuung zuhause, Allgemeinmediziner:innen im niedergelassenen Bereich und die
Einrichtungen der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung. Zentrale
Kooperationspartner:innen sind das Netzwerk der Gesundheitsfördernden Krankenhäuser,
der Beirat Hospizkultur und Palliative Care in der Grundversorgung und die
österreichweite Steuergruppe Hospizkultur und Palliative Care in der
Grundversorgung.