@high risk. Mulitperspektivische Prozesssteuerung mit Grenzgänger*innen

Projektbeschreibung:
Viele Kinder und Jugendliche@high risk, oftmals auch als Grenzgänger*innen bezeichnet, leiden an chronischen Entwicklungstraumatas und draus folgend an komplexen Traumafolgestörungen. Bei hypersensibilisierender Überlastung kommt es zu Abwehr und Angstreaktionen, überwältigenden Ohnmachtserfahrungen oder Gewaltausbrüchen.

(Hilfe)Systeme reagieren auf multidimensionale Interaktionsdynamiken häufig zu schnell, intensiv, gelähmt oder inaktiv. Auf Grund der strukturellen Rahmenbedingungen, agieren die einzelnen Systeme zumeist in ihrer Systemlogik und dies führt oft auf Grund von Überlastung oder „Sprengung der Rahmenbedingungen des Settings“ zur Dispensierung der Kinder und Jugendlichen@high risk und damit zu einer „Problemverschiebung“ zu anderen Hilfesettings.

Kinder- und Jugendliche@high risk haben auf Grund ihrer Biographie und ihres Herkunftsmilieus eine geringere gesundheitliche Chancengerechtigkeit und sind auf Grund der spezifischen Dynamiken zusätzlich von einer höheren Ausschlusswahrscheinlichkeit aus gesundheitsförderlichen Systemen betroffen.

Ergebnisse und Fazit:
Direkte Zielgruppe der Netzwerktagung waren Professionist/innen. Auf Grund des doppelten Mandats stehen besonders sozialpädagogische Einrichtungen in einer anspruchsvollen Vermittlungsposition zwischen den gesellschaftlichen Ansprüchen, den Interessen ihrer Klinent*innen@high risk und den mit diesen interagierenden (Hilfe)Systemen. Die sozialpädagogischen Einrichtungen, bzw. deren Repräsentant*innen sind im Auftrag der föderal organisierten Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen der vollen Erziehung als Erwachsene für die Wahrung des „Kindeswohl“ von Grenzgänger*innen@high risk zuständig und verantwortlich.

Direktes Ziel der Netzwerk-Tagung war es, erste Schritte zu einer vernetzten system- und einrichtungsübergreifenden Kooperation für „Fälle @High Risk“ in Form eine interdisziplinären Schnittstellenmanagements abseits von langen Wartezeiten zu setzen.

Damit eine übergreifende Schnittstellenarbeit etabliert werden kann bedarf es einer vertrauensvollen offenen Kommunikationskultur in der Grenzfälle, Grenzüberschreitungen und Überforderung die in Folge des vielfach entgrenzten Verhaltens von Kindern und Jugendlichen@high risk häufig auftreten angesprochen werden können. Die Schaffung eines Settings welches dies ermöglicht, war ein weiteres Ziel dieser Netzwerktagung.

An der Veranstaltung haben 169 Personen teilgenommen.