Projektbeschreibung:
Das Projekt wurde in den Gemeinden Haslach in der Mühl sowie weiters in St. Stefan–Afiesl, Lichtenau und St. Oswald bei Haslach umgesetzt. Zielgruppe im Projekt waren alle Bürger:innen im Einzugsgebiet der Primärversorgungseinheit (PVE) Hausarztmedizinplus. Ziel war es eine Brücke zwischen medizinischer Versorgung, Sozialwesen und Gesundheitsförderung zu schlagen. Die soziale Einbindung von Bürger:innen war dabei von entscheidender Bedeutung. Durch die Methode des "Social Prescribing" wurden die nicht medizinischen aber gesundheitsrelevanten Bedürfnisse von Menschen in den Fokus gerückt. Durch das Initiieren eines Gesundheitsbüros sollte die Aktivierungsarbeit durch organisatorische Unterstützung beim Aufbau und der Umsetzung von Initiativen gewährleistet werden.
Ergebnisse und Fazit:
Die Projektergebnisse zeigen, dass die angewandten Methoden geeignet waren, um medizinische Versorgung und Gesundheitsförderung zu koppeln. Ein Gesundheitsbüro ermöglicht durch Aktivierungsarbeit und organisatorische Unterstützung Aufbau und Umsetzung von Initiativen. In einem Gemeinwohltreffen wurden partizipativ Schwerpunktthemen festgelegt. Eine partizipative Entwicklung von Initiativen zu den Schwerpunktthemen in daraus abgeleiteten Arbeitsgruppen konnte mangels Interesses und infolge der COVID‐19‐ Pandemie nicht realisiert werden. Basierend auf aktivierenden Gesprächen mit potenziellen Kooperationspartnerinnen/‐partnern und der Bevölkerung entstanden 14 Initiativen mit den Schwerpunkten Bewegung und Sport, Hilfen im Alltag, soziales Miteinander und Gesundheitskompetenz sowie Kreativität entwickelt. Insgesamt nahmen an den Treffen der Initiativen 800 Personen teil, wobei mehrfach teilnehmende Nutzer:innen im Rahmen der Evaluation mehrfach gezählt wurden.
Mit der Einführung von Social Prescribing als Methode konnte die Kooperation mit der PVE auch noch vertieft werden. Eine Struktur von internem Link‐Working in der PVE und externem Link‐Working durch das Gesundheitsbüro wurde etabliert. Damit wird der Zugang von Menschen mit und ohne Erkrankung zu den Initiativen erleichtert. Vor allem vulnerable Personen werden angesprochen. Bereits die Aktivierung zur Teilnahme an Initiativen bedarf häufig drei bis fünf Gesprächen. Im Sinne eine Learnings wird festgehalten, dass eine weitere professionelle Begleitung der zum Teil ehrenamtlich organisierten Initiativen unumgänglich ist.