Gewaltprävention in Volksschulklassen

Viele Kinder im Volksschulalter sind Gewalterfahrungen durch MitschülerInnen, seitens des Elternhauses und/ oder durch andere Erziehungspersonen ausgesetzt wie Schläge, sexueller Missbrauch, Missachtung, Abwertung oder Beschämung. Um Beeinträchtigungen der psychosozialen Gesundheit vorzubeugen, wird in drei Wiener Volksschulen ein Projekt zur Gewaltprävention implementiert. Dabei sind für LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern umfassende Aktivitäten geplant.

Die LehrerInnen werden über Werte und Grundvorstellungen der Gewaltprävention, und über Möglichkeiten zur Umsetzung von präventiven Aktivitäten informiert. Es wird eine klassenübergreifende LehrerInnenkonferenz veranstaltet, ein Informationsblatt und eine kommentierte Literaturliste werden erstellt, außerdem werden Beratungssitzungen mit den KlassenlehrerInnen organisiert. In einer Projektmappe werden nicht nur Informationen zur Gewaltprävention, sondern auch praktische Unterrichtsmaterialien angeboten.

Mit den SchülerInnen wird das Thema in Workshops über Rollenspiele, kreatives Arbeiten mit Medien, gelenkte Gruppendiskussionen und Gruppenspiele bearbeitet. Es sollen auch eigene Gewalterfahrungen thematisiert werden und die sozialen Kompetenzen und Konfliktlösungsstrategien der Kinder gestärkt werden.

Für die Eltern wird ein Elternabend organisiert, an dem nicht nur Informationen vermittelt werden, sondern auch eine Diskussion und eine Selbsterfahrungsübung geplant ist.

In einer weiteren Projektphase werden Kooperationen zwischen KlassenlehrerInnen, DirektorInnen und externen Hilfseinrichtungen aufgebaut. Die KlassenlehrerInnen erhalten Supervision, es wird eine HelferInnenkonferenz unter Einbeziehung der externen Hilfseinrichtungen organisiert und eine Broschüre über relevante Hilfseinrichtungen erstellt.

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Buben und Mädchen, die gerade beim Thema Aggression und Gewalt bemerkbar sind, werden im Projekt besonders berücksichtigt.