Gesundheitsgerechter Führungsstil bei HABAU

Projektbeschreibung
Im Rahmen der Durchführung eines BGF-Projektes erkannte die Konzerngeschäftsführung, dass eine wesentliche Zielgruppe für die Nachhaltigkeit von BGF die Führungskräfte sind. Primäre Zielgruppe dieses Projektes sind somit die 370 Führungskräfte (v.a. Bauleiter/innen, Bautechniker/innen und Polier/innen), insgesamt sollen langfristig von dem Projekt jedoch alle etwa 3.700 Beschäftigten profitieren. Oberstes Ziel des Projektes war, dass alle Führungskräfte sowie deren Mitarbeitende ihren Arbeitsalltag möglichst gesundheitsförderlich gestalten können. Die Rahmenbedingungen für Work-Life-Balance sollten verbessert und Langzeitkrankenstände reduziert werden. Mitarbeitende sollen so gesund wie möglich in den Ruhestand treten können. Gruppendiskussionen, Befragungen, Workshops, Gesundheitszirkel und Qualifizierungsmaßnahmen sowie innerbetrieblichen Infotage waren die eingesetzten Projektmethoden. Die Schwerpunktthemen lagen auf der Verhältnisebene u.a. beim Aufbau von klaren Kommunikationsstrukturen, Verbesserungen der Arbeitsplatzgestaltung oder in der Diskussion von Arbeitszeitmodellen. Auf der Verhaltensebene waren u.a. die Themenbereiche bewusste Lebensführung, Stress (Arbeitsplanung, Arbeitsabläufe), ergonomische Bewegungsabläufe, Ernährung und Alkoholprävention sowie Sonnenschutz und Unfallprävention Gegenstand der Maßnahmen.
Ergebnisse und Fazit
Die Einschätzung des „Gesundheitsgerechten Führungsstils bei HABAU" mittels einer anonymen Mitarbeiter/-innenbefragung (ABI plus) war und ist bezogen auf die gesamte Unternehmensgruppe relativ hoch (Mittelwerte zwischen 1,78 und 2,20 auf einer fünfstufigen Antwortskala) und über die Jahre 2010 bis 2012 insgesamt eher stabil. Nahezu in allen Geschäftsbereichen gibt es in Subbereichen Modelle sehr guter Praxis. D. h. es gibt Bereiche, die sich in dieser Zeit sehr positiv verändert haben, und Bereiche, wo eher kritische Entwicklungen stattfanden. Die Arbeitsbewältigungsfähigkeit der Beschäftigten der gesamten Unternehmensgruppe wurde ebenfalls mittels dieser anonymen Mitarbeiter/-innenbefragung (ABI plus) erfasst. Im Durchschnitt liegt ein – angesichts der spezifischen Arbeitsanforderungen der Baubranche – relativ hoher Arbeitsbewältigungsstatus von 41,71 (2010) bzw. 41,38 (2012) Indexpunkten vor. Der Querschnittvergleich von 2010 und 2012 verweist auf Erhaltung des Arbeitsbewältigungsstatus der befragten Belegschaften. Dies ist ein Ergebnis, das ohne Fördermaßnahmen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu erreichen gewesen wäre. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Geschäfts- und Arbeitsbereichen, die u.a. auch mit den Einschätzungen zum gesundheitsgerechten Führungsstil in Zusammenhang stehen. Diese Ergebnisse wurden auf Projektebene noch einer Sekundäranalyse unterzogen. Weiters wurden im Rahmen der Evaluation 8 Führungskräfte aus allen relevanten Unternehmensbereichen mittels qualitativen Einzelinterviews und 12 Beschäftigte mittels qualitativen Gruppeninterviews vertiefend einbezogen.
Als Quintessenz wird festgehalten, dass dieses Projekt und die von Führungskräften ergriffenen Aktionen im Betrieb wahrgenommen werden und sich lohnen.