Das "Frauengesundheitsprogramm für Migrantinnen - Gesundheitsförderung durch Bildungs- und Gemeindearbeit" ist ein Projekt der Caritas - Asyl und Integration NÖ, und richtet sich an die Zielgruppe der Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Niederösterreich, insbesondere den Regionen Industrieviertel und Weinviertel, wo der Anteil der MigrantInnenbevölkerung traditionell sehr hoch ist.Das Projekt entsteht aus der jahrelangen Erfahrung in der Arbeit mit AsylwerberInnen, Asylberechtigten und MigrantInnen, und aus der Kenntnis der vulnerablen Gesundheitssituation dieser Bevölkerungsgruppen. Soziale und ökonomische Benachteiligung, gesellschaftliche Marginalisierung und Diskriminierung bewirken ein hohes Gesundheitsrisiko, welches Frauen ganz besonders betrifft. Frauen mit Migrationshintergrund sind besonders oft von gesellschaftlicher Diskriminierung und Gewalt betroffen. Und aufgrund von sprachlichen und kulturellen Barrieren, sowie Wissens- und Buildungsdefiziten haben sie keinen gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitssystem. Dem hohen Bedarf an Beratung, Betreuung, Informations- und Wissensvermittlung steht ein viel zu geringes Angebot gegenüber, das nicht auf die bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist.Das vorliegende Projekt setzt den Schwerpunkt auf Bildung und Wissensvermittlung um Migrantinnen den selbstbestimmten Zugang zum Gesundheitssystem und zu den Angeboten der Gesundheitsvorsorge zu erleichtern. Es will einen ganzheitlichen Gesundheitsbegriff vermitteln und Wege der Verringerung der Gesundheitsrisiken aufzeigen. Themen wie seelische Gesundheit, selbstbestimmte Schwangerschaft, Ernährung, Bewegung und Entspannung sowie Umgang mit Stress und Aufklärung über Frauenrechte und Gewaltprävention sind Themen, die in partizipativen Workshops und Kursen behandelt werden.Mit der Methode der Multiplikatorinnen-Schulung soll dieses Wissen an möglichst viele Frauen weitergegeben werden. Die Gemeindearbeit (Aufbau von frauengesundheitszirkeln in 5 gemeinden NÖs) ist der zweite Schwerpunkt dieses Projektes. Ziel ist es mit dieser aufsuchenden Aufklärungs und Informationsarbeit Frauen für eine kontinuierliche Zusammenarbeit vor Ort zu gewinnen. In den Frauengesundheitszirkeln sollen Probleme von Frauen erörtert und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Es wird ein Raum sein für Erfahrungsaustausch und Reflexion, sowie für Austausch und begegnung mit österreichischen Frauen. Geplant sind gemeinsame Unternehmungen, wie Wanderungen, die dem Austuasch und der Gesundheitsvorsorge dienen.Geplante Aktivitäten:- Kurse "Health Literacy" und "Medicine Story Telling" (2 Kurse pro Jahr je 4 Monate, 3 UE Pro Woche)- Workshop-Reihe "Frauenkörper-Frauenseele-Frauengesundheit" (8 Workshops pro Jahr)- Kurse für Bewegung und Entspannung (2-3 Kurse pro Semester)- Frauengesundheits-College zur Ausbildung von Multiplikatorinnen: es werden pro Jahr 10 "Gesundheitsassistentinnen" ausgebildet, die danach von uns für die Arbeit in den Gemeinden und als Dolmetscherinnen und Begleiterinnen eingesetzt werden.Kooperationen:Geplant ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch mit den Frauengesundheitszentren, insbesondere mit dem FEM Süd, mit den Frauenberatungsstellen in NÖ, mit der Marienambulanz der caritas in Graz, dem Wiener Frauengesundheitsprogramm und Migrantinnenvereinen wie Maíz. Wichtige Koopperationspartnerinnen sind die Integrationsbeauftragten der Gemeinden und VertreterInnen der Gesundheitseinrichtungen.