In diesem Projekt wurde versucht, die drei wesentlichen Personengruppen in stationären Einrichtungen der Langzeitbetreuung – Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen in ein umfassendes Gesundheitsförderungsprojekt einzubeziehen. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) hat in Kooperation mit der Wiener Gesundheitsförderung GmbH (WiG) das Ziel verfolgt, ein Pilotprojekt zur Erprobung settingorientierter Gesundheitsförderung in der Altenbetreuung umzusetzen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Ludwig Boltzmann Institut für Gesundheitsförderungsforschung (LBIHPR). Durchgeführt wurde das Projekt in drei Piloteinrichtungen des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser KWP.
Schon in der Projektvorbereitung wurde deutlich, dass für die Durchführung eines derart anspruchsvollen Projektes in den Einrichtungen günstige Ausgangsvoraussetzungen gegeben sein müssen. Es wurde ein spezielles Instrument entwickelt, das bei der Einschätzung dieser Ausgangsbedingungen unterstützt. Im konkreten Projekt konnte eine gute Identifikation und Unterstützung des Projektes sowohl auf Ebene der Trägerorganisation wie auch der lokalen Häuser erreicht werden. Es wurden Instrumente entwickelt, zur Erfassung des Bedarfs und der Möglichkeiten für Gesundheitsförderung für alle wichtigen Personengruppen, wobei eine gute Bedarfserhebung viel Aufwand bedeutet. Es bedarf vielfältiger Methoden um die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen gut zu erfassen und Zugangs- und Kommunikationshürden zu überwinden (z.B. schwere Erreichbarkeit Angehöriger, eingeschränkte Artikulationsfähigkeit bei erkranken Personen). Im Projekt wurden Prozesse entwickelt und umgesetzt, die die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/innen positiv beeinflussen und Bedingungen geschaffen, die eine verstärkte Einbeziehung Angehöriger ermöglichen. Als eine zentrale und sehr erfolgreiche Maßnahme wurde ein Programm zur Förderung der Mobilität der Bewohner/innen entwickelt. Mitarbeiter/innen wurden speziell geschult für die Umsetzung dieser Mobilitätsinterventionen. Ein Handbuch wurde entwickelt, das bei Planung und Durchführung ähnlicher Projekte unterstützen soll.