„Gesundheit kommt nachhause - Mehr Wissen hilft!“ ist ein interkulturelles Programm zur Förderung von Health Literacy und gesundheitlicher Chancengleichheit. Es wendet sich an die schwer erreichbare Zielgruppe der bildungs- und sozial benachteiligten Migrantinnen aus dem vorwiegend muslimischen Kulturkreis, an Mütter und ihre Kinder sowie an die Großmütter. Über die Frauen wird dann die ganze Familie erreicht.
Zielsetzung ist, durch die Vermittlung von Wissen und Zusammenhängen Gesundheitsbewusstsein zu schaffen, die Frauen für gesundheitsförderliches Verhalten zu sensibilisieren und dabei zu unterstützen, Vorsorge zu treffen und ihre Lebensumstände positiv beeinflussen zu können.
Der Ansatz des 15-monatigen Projekts ist aufsuchend und ganzheitlich: Speziell geschulte Gesundheitstutorinnen, selbst Mütter und Migrantinnen mit einem ähnlichen sozialen Hintergrund wie die Zielgruppe, informieren die Mütter direkt in deren Wohnumfeld über das Programm und betreuen die Teilnehmerinnen dann über einen Zeitraum von fünf Monaten. Die Teilnehmerinnen bekommen den so genannten Gesundheitskoffer mit eigens entwickeltem Material, mit dem in der Zielgruppe bereits erfolgreich gearbeitet wurde:
In zehn kleinen Bilderbüchern werden Geschichten aus dem Familienalltag erzählt und dabei über 30 gesundheitsrelevante Themenkreise ganzheitlich behandelt. Dazu gibt es umfangreiches Informationsmaterial, das die Wechselwirkungen zwischen körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden darlegt, die Gesundheitsdeterminanten anschaulich erläutert, Zusammenhänge leicht verständlich erklärt und Anregungen enthält. Das Material ist auf Deutsch und Türkisch vorhanden.
In Müttertreffen mit zwei bis fünf Frauen, jeweils zuhause bei einer der Teilnehmerinnen, arbeiten die Gesundheitstutorinnen das Material mit den Teilnehmerinnen durch. Darüber hinaus finden begleitete Exkursionen, z.B. in Gesundheitseinrichtungen oder Lebensmittelgeschäfte und monatlich ein großes Gruppentreffen mit Referent/innen der Kooperationspartner/innen statt.
Teilnehmerinnen, die geschickte Multiplikatorinnen sind, erhalten im Rahmen des Programms ein Training als Gesundheitsbotschafterinnen: Ihre Aufgabe ist es, das Programm in der Community möglichst vielen Frauen vorzustellen.