Projektbeschreibung:
Mit dem Projekt GES.UND sollte ein Link zwischen medizinischer Versorgung und kommunaler Gesundheitsförderung hergestellt werden. Das Projekt wurde auf kommunaler Ebene in den Gemeinden Haslach an der Mühl, St. Stefan /Afiesl, Liechtenau und St. Oswald bei Haslach umgesetzt. Schwerpunktzielgruppen bildeten Bürger:innen und gezielt ältere Personen, Jugendliche, Personen mit Migrationsbiografie sowie Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind. Ziel war die nachhaltige Festigung der bereits im Projekt „Gesundheitsförderung in der gemeinwohlorientierten Primärversorgung“ (Projektnummer 2960) aufgebauten Strukturen. Als Basis diente der COPC –Kreislauf (Community Oriented Primary Care), in dem laufende Partizipationsprozesse regelmäßig evaluiert und die Entwicklungen im Projekt bedarfsorientiert angepasst werden. Social Prescribing als Methode rückte die nicht medizinischen aber gesundheitsrelevanten Bedürfnisse von Menschen in den Fokus und sollte somit zu einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis beitragen. Fortlaufende Aktivierung und Sensibilisierung aller Beteiligten (auf der Ebene der Gemeindebewohner:innen und der Kooperationspartner:innen) im Hinblick auf die sozialen Bestimmungsfaktoren von Gesundheit war dabei zentrales Thema.
Zentrale Kooperationsparter:innen waren die Beteiligten Gemeinden sowie die PVE Hausarztmedizinplus. Die Evaluation erfolgt intern und die Kofinanzierung durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, durch die beteiligten Gemeinden, der PVE und der ÖGK.
Ergebnisse und Fazit:
Durch die Eingliederung des Projekts in das kommunale Setting ist es gelungen, vorhandene Ressourcen der Bürger:innen und bestehende soziale Strukturen zu erkennen, zu stärken und zu verknüpfen, um eine gesunde Lebens- und Arbeitswelt sowie den Aufbau gesundheitsfördernder Initiativen und sozialer Netzwerke zu fördern. Somit trug GES.UND zu einer integrierten Versorgung der Bürger:innen bei. Das Projekt zeigte, dass die aufgebaute Struktur geeignet war, um die Themen Gesundheitsförderung, Versorgung und Prävention zusammen zu bringen und gleichzeitig eine gute Struktur für die Etablierung von Social Prescribing bot.
Während der Projektlaufzeit konnten rund 400 Personen aktiv in 339 Gruppentreffen in 13 verschiedenen Gruppeninitiativen sowie 20 GES.UND - Veranstaltungen (Workshops, Ausflüge, Feste) erreicht werden.
Erfolgsfaktoren waren einerseits die Anknüpfung der Initiativen an bestehende Strukturen und andererseits die Förderung von ehrenamtlichem Engagement bei gleichzeitiger professioneller Begleitung der Gemeinde im Sinne des COPC-Ansatzes. Die interne Evaluation beschreibt, dass die Verbindung von Aktivitäten der kommunalen Gesundheitsförderung mit dem Ansatz von Social Prescribing als Erfolgsrezept gesehen werden kann und dass ohne die dafür notwendigen Personalressourcen diese partizipativen Prozesse nicht stattfinden könnten. Weiters wurde gezeigt, dass ehrenamtliche Strukturen kommunale Gesundheitsförderung unterstützen können, aber professionell begleitet werden müssen. An der Weiterfinanzierung wird auch nach Projektende weitergearbeitet.